Große Pläne für die Universitäten

Der Hochschulstandort Bremen wird sich – wenn die aktuellen Vorhaben in Erfüllung gehen – in den kommenden zehn Jahren deutlich weiterentwickeln. Ein wichtiger Dominostein ist dafür bereits gefallen: der Verkauf der Jacobs University an einen neuen, ambitionierten Eigentümer. Im Laufe dieses Jahres kann auch die Entscheidung für den zweiten Campus der Universität Bremen in der Innenstadt fallen.

Die Carnegie Mellon University in Pittsburgh (USA) hat bereits 20 Nobelpreisträger in fünf verschiedenen Kategorien hervorgebracht und landet in internationalen Rankings beständig auf den vorderen Plätzen. Für den neuen Eigentümer der Jacobs University, Dr. Serguei Beloussov, ist Carnegie Mellon damit ein Modell für die zukünftige Entwicklung der Bremer Privatuniversität. Was sich im ersten Moment fast utopisch anhört, klingt bei einem genaueren Blick auf die Pläne und die beteiligten Personen nicht mehr unrealistisch, wenn man in längeren Zeiträumen denkt.

Beloussov verfügt über ein klares Konzept, Erfahrung, finanzielle Mittel, ein großes Netzwerk und offenbar auch die persönliche Ambition, dieses Projekt zum Erfolg zu führen. Für Bremen und die Region kann dies ein großer Gewinn werden: erstklassig ausgebildete Fachkräfte, High-tech-Ausgründungen mit großem Potenzial und ein starker Impuls für Bremen-Nord.

Neue Impulse werden auch in der Innenstadt dringend benötigt, und dort können sie bald von der Universität Bremen kommen. Die Planungen für einen zweiten Campus in der Innenstadt schreiten voran. Die Reaktionen auf diese Idee sind bisher – für Bremer Verhältnisse – geradezu euphorisch. Und das zu Recht: Dieses Projekt hat das Potenzial, der Innenstadt die Energie von 9000 jungen Menschen pro Tag zuzuführen – mit weitreichenden Auswirkungen auf die Gastronomie, den Handel, die Kultur und den Immobilienmarkt. Auch der Technologiepark, der bereits an seine Grenzen stößt, könnte von freiwerdenden Flächen profitieren.

Bis 2030 können beide Universitäten ein ganz anderes Gesicht haben als heute – und mit ihnen auch die Stadt.