Einzelhändler am Ende der Belastbarkeit

Deutsche Innenstädte werden viele Einzelhändler verlieren, wenn nicht zügig Lösungen für umfassendere Öffnungen geschaffen werden. Auch in Bremen und Bremerhaven sind viele Betriebe am Rande ihrer finanziellen Kräfte angelangt. Das Terminshopping kann daher nur ein erster Schritt sein.

Rund drei Monate lang mussten viele Geschäfte geschlossen bleiben, ehe im März auf Dringen der Handelskammer mit dem Modell „date & collect“ wieder erste Öffnungen mit Shopping zu festen Terminen zugelassen wurden. Dies sind gute erste Schritte, die konsequent weiter in Richtung einer vollständigen Öffnung gegangen werden müssen. Laut Handelsverband Deutschland (HDE) verlieren die betroffenen Einzelhändler allein im März deutschlandweit zusätzliche 10 Milliarden Euro Umsatz.

Schon im Laufe des vergangenen Jahres büßte der Textilhandel rund 25 Prozent seines Umsatzes ein, im Weihnachtsgeschäft sogar 40 Prozent. Dagegen wuchs der Online-Handel im Dezember um mehr als 30 Prozent. Dieser Trend verheißt nichts Gutes für die Innenstädte: Nach Angaben des HDE stehen bereits 25 Prozent der Betriebe vor der Insolvenz.

Schritt in die richtige Richtung

Nach Ansicht der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven ist es ein Schritt in die richtige Richtung, dass sich die Regierungschefs von Bund und Ländern für erste Lockerungen in der Wirtschaft ausgesprochen haben. Präses Janina Marahrens-Hashagen sagte zu den Beschlüssen vom 3. März: „Es ist positiv, dass Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte bundesweit öffnen dürfen. Der gesamte Einzelhandel und die anderen vom Lockdown besonders betroffenen Branchen brauchen aber ebenfalls zügig realistische und vor allem kurzfristige Öffnungsperspektiven.“

Diese dürften nicht allein an Inzidenzwerten festgemacht werden, fordert sie. Die Verlängerung des Lockdowns bis zum Osterwochenende sei für viele Unternehmen eine viel zu lange Zeitspanne. Statt auf eine weitere Verlängerung des Lockdowns hätte der Fokus verstärkt auf die Chancen gelegt werden müssen, die durch Schnelltests und durch das zu erwartende Anwachsen der Impfstoffmengen entstehen. Ganz wichtig sei, dass die staatlichen Hilfen schnell ausbezahlt werden, betonte Janina Marahrens-Hashagen.

Für viele Unternehmen zähle mittlerweile jeder Tag, sagte die Präses. Beispielsweise könne der Handel nicht auf das Ostergeschäft verzichten. In den meisten Branchen und Unternehmen lägen seit langem gute und verantwortungsbewusst gemachte Hygienekonzepte vor: „Wir dürfen nicht aus dem Blick verlieren, dass es neben der Pandemiebekämpfung um viele wirtschaftliche Existenzen geht, um Substanzverlust der Volkswirtschaft, um Ausbildungsplätze, Neugründungen und um die Attraktivität unserer Städte und Stadtteilzentren.“

Die Wirtschaft beteiligt sich laut Marahrens-Hashagen bereits massiv an alternativen Lösungen zum Lockdown. Bremen sei insbesondere in der Impfstrategie durch Unterstützung von Unternehmen und der Handelskammer in der Initiative „Bremen impft!“ gut vorangekommen. Auf der Bürgerweide entstehe voraussichtlich Deutschlands größtes Impfzentrum: „Damit haben wir in Bremen erreicht, was die private Wirtschaft von Anfang an gefordert hat. Mit der künftig deutlich größeren Impfkapazität besteht die Chance, dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in unserem Bundesland schneller wieder hochgefahren werden kann.“

„Date and Collect“ gestartet

Der Bremer Senat hatte Anfang März auf Vorschlag der Handelskammer bereits der Einführung des Terminshopping zugestimmt, auch „Date and Collect“ genannt. Kundinnen und Kunden dürfen Einzelhandelsgeschäfte nach vorheriger Vereinbarung eines Termins für eine Beratung oder einen Kauf betreten. Dabei muss unter anderem die 1:1-Regel beachtet werden: Die Kundengruppe darf im Sinne der Corona-Verordnung aus maximal einem Haushalt bestehen und wird von der Verkaufsberaterin oder dem Verkaufsberater die ganze Zeit über begleitet. Es dürfen so viele Kundengruppen das Geschäft betreten wie Verkaufsberaterinnen und -berater vorhanden sind.

Die Wirtschaft beteiligt sich laut Janina Marahrens-Hashagen bereits massiv an alternativen Lösungen zum Lockdown. Bremen sei insbesondere in der Impfstrategie durch die Unterstützung von Unternehmen und der Handelskammer in der Initiative „Bremen impft!“ gut vorangekommen. Auf der Bürgerweide entstehe voraussichtlich Deutschlands größtes Impfzentrum: „Damit haben wir in Bremen erreicht, was die private Wirtschaft von Anfang an gefordert hat. Mit der künftig deutlich größeren Impfkapazität besteht die Chance, dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in unserem Bundesland schneller wieder hochgefahren werden kann.“

Der Bremer Senat hatte Anfang März auf Vorschlag der Handelskammer bereits der Einführung des Terminshopping zugestimmt.. Kundinnen und Kunden dürfen Einzelhandelsgeschäfte nach vorheriger Vereinbarung eines Termins für eine Beratung oder einen Kauf betreten. Dabei müssen die Hygiene- und Abstandsregeln und die damit verbundene Maximalanzahl von Kundinnen und Kunden im Geschäft beachtet werden. Auch eine Namensliste zur Nachverfolgung muss geführt werden.

Alle wichtigen Informationen für Bremer und Bremerhavener Unternehmen zum Thema Corona finden Sie auf der Handelskammer-Website unter www.handelskammer-bremen.de/coronavirus.