Alina Stripling (18) und Fenja Schmitt (19) wurden in einem besonders schönen und naturnahen Beruf ausgebildet – der Floristin. Im Juni haben beide nach drei Jahren Ausbildung ihre Abschlussprüfung bestanden.
Was hat diese Ausbildung für Sie so spannend gemacht – und wie ist sie bisher abgelaufen?
Schmitt: Spannend ist es, dass man so viel Kreativität ausleben kann, das wird oft unterschätzt. Viele Menschen denken, in unserem Beruf geht es nur darum, Blumen zusammenzubinden und fertig ist der Strauß. Aber man kann sehr viel mehr machen in diesem Beruf.
Was zum Beispiel?
Schmitt: Man kann in verschiedene Richtungen gehen, etwa in die Event-Branche oder man spezialisiert sich auf Trauerthemen – man kann aber auch Hochzeiten groß aufziehen. Spannend ist auch, dass man mit vielen verschiedenen Werkstoffen arbeiten darf und diese vielfältig einsetzen kann, wie man möchte.
Stripling: Wir haben eben nicht nur mit Blumen zu tun, sondern auch mit der Kundschaft. Unsere Kunden sind ja sehr verschieden und sie haben verschiedene Emotionen – so gibt es Freude vor einer Hochzeit, aber auch Trauer, wenn jemand gestorben ist. Und das bereitet uns gut auf die Zukunft vor – wir sammeln Erfahrungen in ganz verschiedenen Bereichen, es geht auch um Menschlichkeit. Es ist eben weit mehr als nur Blumen binden.
Wie sind Sie zu dieser Ausbildung gekommen? Wann merkt man, dass man Floristin werden will?
Stripling: Ich bin durch ein Praktikum darauf gekommen. Generell haben mich Blumen schon immer fasziniert. Ich war früher schon immer gerne Blumenmädchen, auf viele Hochzeiten habe ich mich selbst eingeladen (lacht). Ich bin in meinem Traumberuf gelandet.
Schmitt: Bei mir stand auch ein Praktikum am Anfang, da war es aber eher Zufall. Ein erstes Praktikum in einem Autohaus hatte mir nicht so zugesagt, ich brauchte etwas, wo ich mich entfalten kann – und so bin ich bei den Blumen gelandet. Das hat mir von Anfang an Spaß gemacht, auch mit den Leuten, mit denen ich zusammengearbeitet habe.
Wie sieht der Alltag aus – im ersten, zweiten, dritten Lehrjahr?
Stripling: Es ist so unterteilt, dass wir im ersten Jahr die Basics gelernt haben – mir wurde gezeigt, wie wir mit Kunden umzugehen haben, aber auch wie man Sträuße bindet. Im zweiten Lehrjahr durfte ich mich an Beerdigungssachen rantrauen, an Kränze oder auch Sargbestecke, und im dritten Lehrjahr konnte ich mich auf Bräute fokussieren, durfte eigenständig Beratungsgespräche führen und auch Brautsträuße binden.
Schmitt: Und im ersten Jahr lernt man auch noch viel über die Blumen selbst, wie man sie richtig behandelt, welche Pflege gewisse Blumen brauchen. Da geht es viel um das botanische Wissen.
Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Stripling: Tatsächlich der Kontakt mit Kunden. Man bekommt sehr viel zurück, viele Komplimente!
Schmitt: Bei mir ist es das Miteinander im Betrieb, wir sind ein Familienbetrieb und tatsächlich auch wie eine Familie. Die vielen verschiedenen Locations zu sehen und zu dekorieren ist aber auch toll.
Wissen Sie schon, wie es bei Ihnen nach der bestandenen Prüfung weitergeht?
Stripling: Ich bleibe in meinem Betrieb, weil es mir da sehr gut gefallen hat. Und dann mal gucken… vielleicht mache ich eine Meisterprüfung.
Schmitt: Ich werde auch übernommen. Ich möchte vielleicht noch meinen Ausbildereignungsschein machen – und vielleicht auch die Meisterprüfung.
Weitere Informationen
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