Die Bremer Firmen Jacobs Douwe Egberts und Allos Hof-Manufaktur zählen zu den ersten 70 Unternehmen, die sich mit Spenden an der „German Food Bridge“ beteiligt haben.
Durch den seit Februar andauernden russischen Angriffskrieg droht in der Ukraine eine humanitäre Katastrophe. Unternehmen der deutschen Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft sind deshalb dazu aufgerufen, Lebensmittel in größeren Mengen zu spenden. Zur Organisation und zum Transport der Hilfen hat das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) eine Koordinierungsstelle („German Food Bridge“) eingerichtet.
Mit Blick auf den bevorstehenden Winter ist insbesondere in den ländlichen Regionen die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Produkten des täglichen Bedarfs nicht mehr gesichert. Mehr denn je sind die Menschen vor Ort deshalb auf die Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Die Koordinierungsstelle erfasst offizielle Anfragen aus der Ukraine und wirbt auf der anderen Seite Nahrungsmittelhilfe von deutschen Unternehmen ein. Da der Großteil der Spender über keine eigene Logistik verfügt, organisiert die German Food Bridge in Zusammenarbeit mit der DB Cargo den kostenfreien Transport der Güter bis zu den Umschlagplätzen in Polen, wo sie an die ukrainische Seite übergeben werden.
Benötigt werden nach Angaben der Kostenstelle vor allem sofort verzehrfähige, nicht kühlpflichtige Lebensmittel in größeren Mengen, beispielsweise Konserven (Fleisch, Fisch, Brei, Suppen, Obst, Gemüse), Babynahrung, Wasser, Saft, Tee und Kaffee, Snacks, Brot mit langer Frischhaltung, Getreide, Speiseöl, Zucker, Salz sowie frisches Obst und Gemüse mit langer Haltbarkeit. Bis Ende August wurden bereits mehr als 420 Lastwagen mit über 12.000 Lebensmittelpaletten in verschiedene Teile der Ukraine geschickt.
Bremer Unternehmen beteiligen sich
Mehr als 70 Unternehmen sind bislang dem Aufruf der German Food Bridge gefolgt. Darunter befinden sich auch Jacobs Douwe Egberts und die Allos Hof-Manufaktur mit Sitz in Bremen: „Als Unternehmen spenden wir regelmäßig Kaffee, unter anderem für die Bremer Tafel“, berichtet Dirk Friedrichs, Unternehmenssprecher von Jacobs Douwe Egberts. „Als der Krieg ausbrach, wussten wir schnell, dass wir mit unseren Produkten auch einen kleinen Beitrag für die Menschen in der Ukraine leisten können. Wir haben spontan über 30 Paletten Instantkaffee, Tee und Kakao gespendet. Dank unseres Logistik-Teams in Bremen und der professionellen Arbeit der German Food Bridge konnten wir die Ware im März schnell auf den Weg bringen.“
Mit dabei ist auch die Allos Hof-Manufaktur, die insgesamt 155 Warenpaletten über die German Food Bridge gespendet hat, darunter Müsli, Gemüsebrühe, Milchalternativen, Erdnussbutter, Tee und Kaffee der hauseigenen Marken Allos, DeRit, Little Lunch und Whole Earth. Zusätzlich wurden zwei LKW mit 66 Paletten über die Raiffeisen Centralheide eG und drei LKW mit 99 Paletten in Kooperation mit einem ukrainischen Kunden und dessen Partner in Polen an die Ukraine gespendet.
„In der Ukraine sind Lebensmittelgeschäfte und Banken noch immer vielerorts geschlossen“, erklärt Eike Mehlhop, Geschäftsführer der Allos Hof-Manufaktur. „Oftmals fehlt es deshalb schon an einfachen Grundnahrungsmitteln. Wir als Hersteller von Bio-Lebensmitteln haben in dieser Situation die Möglichkeit, die Menschen vor Ort mit ökologischen, nachhaltigen und gesunden Lebensmitteln zu versorgen. Und weil wir unter unserem Dach auch viele haltbare bzw. trockene Produkte anbieten, sind diese Lebensmittel auch perfekt dazu geeignet, auf die Reise geschickt zu werden. Letztlich betrachten wir es als eine Selbstverständlichkeit, dort zu helfen, wo wir gebraucht werden. Denn das ist für uns so einfach!“
Zahl, Umfang und Namen der Spenden werden – sofern gewünscht – auf der Website des BMEL veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert: www.bmel.de/DE/themen/internationales/ukraine-hilfe.html
Weitere Informationen erteilt die German Food Bridge unter Tel. 030 57 71 07 99-0 oder info@lebensmittelhilfe-ukraine.de
Foto oben: Bundesminister Cem Özdemir im Gespräch mit Mitarbeitenden eines Lebensmittellagers der German Food Bridge in Polen. Quelle: BMEL/Photothek