Die Gastronomie zählt zu den am stärksten betroffenen Branchen der Corona-Pandemie. Als vertrauensbildende Maßnahme haben Bremer Unternehmerinnen und Unternehmer deshalb einen eigenen Verein gegründet und die Kampagne „Gastronomie? Aber sicher!“ initiiert. Eine Zertifizierung soll den Gästen auf einen Blick zeigen, dass die teilnehmenden Restaurants, Bars und Kneipen die bestehenden Corona-Auflagen beachten.
Restaurants bezahlen aktuell einen hohen Preis, um die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu begrenzen. Die Betriebe der Branche müssen nicht nur eine Vielzahl an Auflagen und Regeln beachten, sie stemmen auch bereits zum zweiten Mal die wirtschaftlichen und organisatorischen Folgen eines Lockdowns. Um die Krise zu überstehen, haben die Unternehmen in den vergangenen Monaten kreative Ideen entwickelt – von Liefergemeinschaften bis hin zur Durchführung von Gutschein-Aktionen. Parallel dazu und ergänzend zu den Aktivitäten des DEHOGA haben engagierte Gastronominnen und Gastronomen im vergangenen Sommer die Bremer Gastro-Gemeinschaft als eigenen Verein mit mittlerweile rund 250 Unternehmen im gesamten Bundesland gegründet.
Als wichtige Herausforderung betrachten die Mitglieder der Gemeinschaft neben den bestehenden Auflagen durch die Politik vor allem die generelle Verunsicherung ihrer Gäste. Zuletzt hat der Verein deshalb die Kampagne „Gastronomie? Aber sicher!“ gegründet: „Grundidee des Projekts ist ein freiwilliger Corona-Check der teilnehmenden Betriebe durch zertifizierte Hygienebeauftragte, Auditoren sowie geschulte Begleiter“, sagt Oliver Trey, Mitinitiator des Vereins. Wird der Check positiv abgeschlossen, dann erhält der geprüfte Betrieb ein Zertifikat und einen Aufkleber, der den Gästen auf einen Blick aufzeigt, dass alle Corona-Auflagen eingehalten werden. Fällt der Check negativ aus, dann soll eine Nachprüfung möglich sein.
Schon fast 400 Betriebe dabei
„Das Projekt soll nach dem Ende des aktuellen Shutdowns starten“, berichtet Trey. „Im Rahmen einer unangekündigten Kontrolle wollen wir dann unter anderem erfassen, welche Hygiene- und Sicherheitskonzepte der überprüfte Betrieb vorsieht, welche Lüftungskonzepte eingesetzt werden, ob es eine ausreichende Menge an Möglichkeiten zur Desinfektion gibt und wie Kontakte jeweils nachverfolgt werden.“
Bislang haben sich rund 380 Unternehmen angemeldet, um bei der Zertifizierung dabei zu sein. Am Ende rechnen die Verantwortlichen mit etwa 600 bis 700 teilnehmenden Betrieben: „Nach Abschluss der Prüfungen wollen wir eine große Werbekampagne über Zeitung, Radio und Social Media starten“, blickt Trey nach vorn. Die Kampagne soll dabei helfen, die Zertifizierung bekannt zu machen und das Vertrauen der Gäste in die überprüften Betriebe zu steigern.
Für die Zertifikation wird eine Aufwandspauschale in Höhe von 25 Euro erhoben. Die Anmeldung erfolgt über die Email-Adresse check@bremergastrogemeinschaft.de.
Für weitere Informationen rund um das Thema Corona verschickt die Handelskammer Bremen einen Newsletter, der über http://handelskammer-bremen.de/corona-update-gastgewerbe? abonniert werden kann.