Als siebte deutsche Stadt wird Bremen in ein Exzellenznetzwerk aus den Bereichen Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk und Literatur aufgenommen.
Die Unesco hat Bremen den Titel „Stadt der Literatur“ verliehen und in das internationale Netzwerk der Creative Cities aufgenommen. Damit ist Bremen die siebte Kreativstadt in Deutschland, die von der Weltkulturorganisation ausgezeichnet wurde.
Das Creative-Cities-Programm der Unesco vernetzt weltweit Exzellenzzentren aus den Bereichen Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk und Literatur. Neben der Hansestadt gehören Berlin (Stadt des Designs), Hannover (Stadt der Musik), Heidelberg (Stadt der Literatur), Karlsruhe (Stadt der Medienkunst), Mannheim (Stadt der Musik) und Potsdam (Stadt des Films) dem Netzwerk an.
„Kultur verbindet“, erklärte die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer. Mit der Anerkennung als Creative City dürfe sich Bremen auf ein engagiertes Netzwerk freuen, das weltweit Städte zusammenbringt, die Kultur als Motor für nachhaltige Entwicklung nutzen. Diese Auszeichnung werde die Literaturszene der Hansestadt weiter stärken und internationale Kooperationen auf den Weg bringen.
Gesamte Kulturlandschaft soll profitieren
Bürgermeister und Kultursenator Andreas Bovenschulte gab sich überzeugt, dass nicht nur die Literaturszene, sondern die gesamte Kulturlandschaft vom Erhalt dieses Titels profitieren werde. „Denn schließlich favorisiert die Unesco insbesondere crossmediale Projekte und fördert mit ihrem Creative-Cities-Verbund kluges Networking auch in den Kategorien Film, Musik, Medienkunst, Design, Handwerk und Gastronomie – Bereiche, in denen Bremen ebenfalls viel zu bieten hat“, so Bovenschulte.
Die Handelskammer wertet die Entscheidung der Unesco ebenfalls als großen Erfolg. „Wie großartig, dass Bremen den Titel ‚City of Literature‘ verliehen bekommen hat!“ freute sich Präses Eduard Dubbers-Albrecht. „Denn wenn möglichst viele Menschen mit Kunst, Literatur und Lyrik in Kontakt kommen, ist das weit mehr als die Pflege einer unverändert wichtigen Kulturtechnik. Intensiv zu lesen und sich mit Literatur auseinanderzusetzen, reflektiert unsere Herkunft und setzt in uns zugleich kreative Potenziale frei. Und diese benötigen wir dringend: um die großen und wichtigen gesellschaftlichen Themen proaktiv anzunehmen, um klug mit Krisen umzugehen, um aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen und auch, um die wirtschaftlichen Herausforderungen innovativ und kreativ zu meistern.“
Stadtmusikanten- und Literaturhaus als Plus
Bremen überzeugte die Unesco sowohl mit dem Stadtmusikanten- und Literaturhaus, das 2025 inmitten der City gegenüber des Unesco-Welterbes Rathaus und Roland eröffnet wird, als auch mit kleineren Projekten wie den Lauschorten, den Bremer Sprachmusikanten und dem digitalen Literaturmagazin Bremen.
Weitere Pluspunkte waren laut Senat die Festival- und Theaterlandschaft, der renommierte Bremer Literaturpreis und eine bemerkenswerte Dichte an Buchhandlungen. Das international bekannte Zentrum für Künstlerpublikationen trage ebenso zum Ruf Bremens als lebendige Literaturstadt bei wie viele kleine, oft ehrenamtliche Initiativen und die innovative Stadtbibliothek, die unter anderem über eine Niederlassung in der Justizvollzugsanstalt verfüge.
Unterstützt wurde die Bremer Bewerbung von der Deutschen Unesco-Kommission, dem Netzwerk der deutschen Kreativstädte, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels Nord und den drei in der Hansestadt ansässigen Fremdspracheninstituten – dem Goethe-Institut, dem Instituto Cervantes und dem Institut Français.
Weitere Informationen:
unesco.de/kultur-und-natur/kulturelle-vielfalt/creative-cities-netzwerk
bremen.de/kultur/literatur#
literaturmagazin-bremen.de/city-of-literature