Mit dem Online-Magazin „Brem.jetzt“ wollen 18 Unternehmen gemeinsam das Image des Standorts auffrischen, um Fachkräften einen Umzug schmackhaft zu machen.
Die Gewinnung von Fachkräften gehört zu den großen Herausforderungen, denen sich Unternehmen heute stellen müssen. Ergänzend zum Gehaltswunsch überlegen sich gut ausgebildete Arbeitnehmende sehr genau, wie, für wen und wo sie arbeiten wollen. Damit diejenigen, die in einer Großstadt zuhause sein wollen, Bremen als zukünftigen Lebensmittelpunkt in Betracht ziehen, haben sich jetzt 18 private Bremer Unternehmen zusammengeschlossen und das Projekt „Brem“ gestartet. Gemeinsam wollen sie die Frage beantworten, wie lebenswert die Stadt ist. Sie betreiben ein digitales Informationsangebot, das ihr „Employer Branding“ – die Arbeitgebermarken der einzelnen Beteiligten – um eine lokale Note ergänzen soll.
Bundesweit interessante Fragestellungen
Zentraler Baustein ist dabei das Online-Magazin www.brem.jetzt, das von verschiedenen Social-Media-Angeboten flankiert wird. Dabei soll es sich weder um klassische Standortwerbung noch um Marketingkanäle für die Unternehmen handeln. Vielmehr verstehen die Initiatoren ihr Magazin als Einladung an Leserinnen und Leser, sich am Beispiel Bremens Gedanken über das Großstadtleben allgemein und über ihre eigene Bedürfnisse zwischen Job- und Privatleben zu machen.
„Wir greifen Fragestellungen auf, die bundesweit interessant sind“, beschreibt Günter Hörbst, Kommunikationschef von OHB und erster Vorsitzender des Vereins Unternehmen für Bremen e.V., das Projekt. „Wie klimafreundlich ist mein Unternehmen und wie sinnvoll damit meine Arbeit? Was gibt es für Wohnmöglichkeiten und wo kann ich sie mir noch leisten? Wie wird sich Künstliche Intelligenz auf die Arbeitswelt auswirken? Wie soll mein Feierabend aussehen? Wo finde ich für meine Familie auch in Zukunft gute Rahmenbedingungen? Das bewegt die Fachkräfte, die wir ansprechen. Weil sie nicht zwischen Arbeit und Freizeit unterscheiden, sondern das Gesamtpaket stimmen muss.“
Verein offen für weitere Mitglieder
Die Wahl der Arbeitsstelle werde vom Standort stark beeinflusst, so Hörbst. „Leider ist es aber so, dass die Stadt bei Studierenden und Fachkräften noch zu wenig bekannt ist – und wenn sie Bremen kennen, verbinden die mit der Stadt eher problematische Themen wie Arbeitslosigkeit und Schulden. Das ist schlecht für die Unternehmen, die hier angesiedelt sind. Sie benötigen dringend qualifizierten Nachwuchs.“
Neben den Reportagen und Berichten, die Unternehmen für Bremen selbst recherchiert, umsetzt und veröffentlicht, weist Brem auch auf ausgewählte Inhalte hin, die von anderen Organisationen bereits publiziert wurden. „Das ist für uns eben auch typisch Bremen: dass hier pragmatische und kollegiale Lösungen gefunden werden“, erklärt Nicola Oppermann, stellvertretende Vorstandvorsitzende des Vereins. „Es wäre eine unsinnige Verschwendung, das Gute, das schon da ist, nicht zu zeigen.“
Unternehmen, die sich dem Verein anschließen wollen, können sich melden. „Brem ist offen für weitere Unterstützerinnen – auch kleine und mittlere Unternehmen sowie Startups“, so Hörbst.