„Von fast jedem Ort und zu jeder Zeit“

Frosta: Veränderte Arbeitsorganisation schafft neue Möglichkeiten

Wie bei vielen anderen Unternehmen auch hat beim Bremerhavener Tiefkühlkost-Produzenten Frosta die Corona-Pandemie zu weitreichenden Veränderungen in der Arbeitsorganisation geführt. Das „neue Normal“ bedeutet dort: Die Mitarbeitenden mit Büro-Arbeitsplätzen haben die Vorteile des Homeoffice schätzen gelernt, hybrides Arbeiten ist zu einem wesentlichen Bestandteil der Unternehmenskultur geworden. Vor diesem Hintergrund definiert Ben Windhorst, Direktor Digitalisierung & IT, den Begriff New Work so: „Für uns bedeutet das, dass wir dank der voranschreitenden Digitalisierung von fast jedem Ort und zu jeder Zeit arbeiten können.“ Darüber hinaus beeinflusse die Digitalisierung noch deutlich mehr. So würden Arbeits- und Kommunikationsmethoden digitalisiert, während sich zugleich Arbeitsorganisation, Zusammenarbeit, Prozesse und Hierarchien flexibler gestalten ließen.

„Wir müssen uns in diesen Bereichen auch neu aufstellen, um auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig zu bleiben“, macht Personaldirektorin Natali Ratsch-Heitmann deutlich. Im Vertrauen auf Eigenverantwortung und aufgrund positiver Erfahrung habe man sehr flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortregelungen eingeführt, die in der Folge allerdings auch neue Fragen aufgeworfen hätten. Zum Beispiel: „Wie funktionieren wir weiterhin als Team? Wie bekommen wir weiter den Flurfunk mit? Nur, wenn wir das alles ganzheitlich betrachten, können wir die meisten Benefits herausholen“, meint Ratsch-Heitmann. Letztlich gehe es darum, das Beste aus zwei Welten zusammenzuführen – also den Mitarbeitenden möglichst attraktive Arbeitsplätze im Unternehmen anzubieten und ihnen gleichzeitig die neugewonnene Flexibilität zu erhalten.

In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, dass moderne Bürowelten und Desksharing etabliert wurden sowie Versuche mit agilem Arbeiten und selbstorganisierten Teams laufen. Unter anderem gibt es jetzt verschiedene Arbeitsbereiche: von Meeting-Räumen für schnelle Einzelgespräche oder länderübergreifende Besprechungen über Fokus-Räume für ruhiges Arbeiten bis hin zu Kollaborationsbereichen, in denen sich funktions-, länder- und marktübergreifende Teams begegnen können. Klar ist aber auch, dass hybrides Arbeiten nur für die 30 Prozent der insgesamt 1800 Beschäftigten umsetzbar ist, deren Tätigkeit nicht an den Arbeitsort gebunden ist.

Auch die Mitarbeitenden in der Produktion sollen aber die Möglichkeit haben, sich digital an den Prozessen im Unternehmen zu beteiligen. So haben sie Zugriff auf interne Kommunikations- und Wissensplattformen und nehmen je nach Aufgabenumfang an weiteren digitalen Prozessen teil. „Darüber hinaus arbeiten wir daran, den Beschäftigten in der Produktion auf sie zugeschnittene Instrumente anzubieten, zum Beispiel im People Management“, erläutert Ben Windhorst. Auch ein Podcast sei angedacht und werde gerade als Option geprüft.

„Es gibt viele Projekte, an denen wir arbeiten“, sagt Windhorst, „wir sind da auf einer Reise.“ Wichtig sei bei allem, die Beschäftigten mitzunehmen und Ängste abzubauen – über Aufklärung, regelmäßigen Austausch und Informationsmeetings. „Wir wollen langfristig erfolgreich sein und von wachsender Innovationskraft, erhöhtem Engagement und gesteigerter Zufriedenheit unserer Beschäftigten profitieren“, ergänzt Personalchefin Ratsch-Heitmann. „Nur wer sich ernsthaft mit dem Thema New Work auseinandersetzt, wird langfristig fit für die Zukunft sein.“