Die Nachfrage nach Teilzeitarbeit wächst stetig. Für Unternehmen kann das eine große Herausforderung sein, insbesondere angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und knapper Personalressourcen. Doch um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren, ist es in vielen Bereichen sinnvoll, flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten und auf die Wünsche der Mitarbeitenden einzugehen.
Teilzeit ist längst nicht mehr nur ein Thema für Mütter, die nach der Elternzeit in den Beruf zurückkehren. Viele Väter und auch kinderlose Mitarbeitende suchen nach Wegen, Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren, ohne dabei ihre Karrierepläne aufzugeben. Daher ist es an der Zeit, Teilzeit neu zu bewerten und strategisch in die Personalplanung zu integrieren.
Kampagne für mehr Wertschätzung und Flexibilität
Der Landesfrauenrat Bremen hat eine Öffentlichkeitskampagne ins Leben gerufen, die sich sowohl an Unternehmen als auch an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer richtet. Ziel ist es, Teilzeitarbeit aufzuwerten und gleichzeitig die Bereitschaft zur Erhöhung der Arbeitszeit zu fördern.
Unter Aufwertung versteht der Landesfrauenrat die Gleichbehandlung von Voll- und Teilzeitkräften: Fort- und Weiterbildungsangebote müssen auch für Teilzeitkräfte zugänglich sein. Zudem sollten sie die gleiche Ausstattung, anspruchsvolle Aufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten erhalten. Ein weiteres wichtiges Element ist die faire Bezahlung, die sich an der Leistung und nicht an der vereinbarten Arbeitszeit orientieren.
Potenziale nutzen und Signale setzen
Unternehmen, die das volle Potenzial ihrer Mitarbeitenden ausschöpfen und flexible Arbeitszeitmodelle aktiv fördern, senden ein wichtiges Signal: Eine Erhöhung der Arbeitszeit ist möglich und wird unterstützt, wenn es beiden Seiten zugutekommt. Dies wird besonders bei jungen, leistungsbereiten Mitarbeitenden gut ankommen, die ihre Arbeitszeit flexibel an ihre Lebensumstände anpassen möchten.
Mehr Informationen zur Kampagne „Halbe Stelle – alle Achtung“.
Die Kampagne des Landesfrauenrats Bremen ist in Kooperation mit der Landesagentur für berufliche Weiterbildung im Rahmen der Landesstrategie „Gendergerechtigkeit im Erwerbsleben und Entgeltgleichheit“ entstanden. Das Projekt wird von der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds gefördert.