Die Bremische Landesstelle für Suchtfragen bietet einen Lehrgang für die Ausbildung von betrieblichen Suchtkrankenhelfern als Ansprechpersonen in Unternehmen an.
Durch den Konsum von Suchtmitteln – stoffgebunden und stoffungebunden – werden in Deutschland neben gesundheitlichen und sozialen Problemen hohe volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Kosten verursacht. Der häufigste Suchtmittelmissbrauch im Arbeitskontext lässt sich auf Nikotin und Alkohol zurückführen. Laut einer Studie der DAK Gesundheit haben zehn Prozent der Beschäftigten in Deutschland einen riskanten Alkoholkonsum. Ein noch höherer Anteil ist nikotinabhängig. Darüber hinaus stellen illegale Drogen, Medikamentenabhängigkeit und Internetsucht die Betriebe zunehmend vor Probleme.
„Die Auswirkungen von Suchtmittelkonsum am Arbeitsplatz sind gravierend und vielfältig und reichen von Produktivitätseinbußen über die Gefährdung der Arbeitssicherheit bis zur Arbeitsunfähigkeit und das geht ins Geld“, warnt die Bremische Landesstelle für Suchtfragen. Jeder Betrieb brauche Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner vor Ort, „die hinschauen, hinhören und handeln“. Im Arbeitskontext bleibe Suchtmittelmissbrauch und Abhängigkeit oft lange unentdeckt, da Betroffene sich schämen und Angst haben, ihren Job zu verlieren, wenn ihre Problematik auffällt.
Zertifikat „betrieblicher/betriebliche Suchtkrankenhelfer*in“ zum Abschluss
Die Landesstelle bildet daher betriebliche Helferinnen und Helfer als Ansprechpartner für Suchtprävention und Suchtprobleme am Arbeitsplatz aus. Der Lehrgang soll den Teilnehmenden ermöglichen, Hintergrundwissen zu Suchtgefährdung und -erkrankung aufzubauen, und er soll einen Raum für Austausch und Reflexion bieten. Den Schwerpunkt bildet dabei die Beratungskompetenz. Zum Abschluss wird das Zertifikat „betrieblicher/betriebliche Suchtkrankenhelfer*in“ vergeben.
Der Lehrgang umfasst 126 Unterrichtsstunden (sieben Wochenendtermine) sowie eine einwöchige Hospitation in einer Einrichtung der Suchtkrankenhilfe mit begleiteter Supervision. Die Kosten betragen 180 Euro für Teilnehmende aus Bremen und 420 Euro für Teilnehmende aus anderen Bundesländern
Informationen und Anmeldung:
se.cordes@brels.de
www.brels.de