Wachstum im Gewerbepark Hansalinie: Fokus auf Nachhaltigkeit

Der Gewerbepark Hansalinie ist mit 120 Unternehmen und 6.000 Beschäftigten Dreh- und Angelpunkt für die Bremer Automotive-Branche – und wächst nun weiter. Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) hat mit den Arbeiten für den dritten Bauabschnitt des Gewerbegebiets begonnen.

Rund 130 Hektar Fläche werden erschlossen, davon 67 Hektar vermarktbare Gewerbegrundstücke. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Themen Klimaneutralität und Nachhaltigkeit.

„Wir schaffen eine der letzten großen gewerblichen Entwicklungsflächen der Stadt und sichern damit Raum für neue Unternehmen, Innovation und Arbeitsplätze“, betonte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. „Zugleich stärken wir die traditionsreiche Automobilindustrie, die als größter Industriesektor im Land Bremen rund ein Drittel der industriellen Wertschöpfung erbringt.“

Hohe Bedeutung für das Mercedes-Werk

Für das Mercedes-Benz-Werk Bremen und die umliegende Zulieferindustrie ist die Erschließung besonders wichtig. „Verfügbare Gewerbeflächen sind für unsere Zukunftsfähigkeit von entscheidender Bedeutung, wobei die Hansalinie eine zentrale Rolle spielt“, so Michael Frieß, Standortverantwortlicher und Leiter Produktion des Werks Bremen. „Heute umfasst die Hansalinie sowohl Zulieferer als auch unsere eigene Betriebsstätte, den Rohbau für Sportwagen. Auch zukünftig benötigen unsere Lieferanten Flächen, um sich in unserer Nähe anzusiedeln. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für künftige Produkt- und Produktionsentscheidungen.“

Ab 2027 sollen die Flächen für die Vermarktung zur Verfügung stehen. Der Ablauf ist deshalb eng getaktet: Begonnen wird mit dem Bau der Erschließungsstraße, einer Verlängerung der Europaallee. Gut 15 Monate sind für die Erdarbeiten eingeplant. Ab dem vierten. Quartal 2026 soll mit dem Bau von Straßen und Kanälen begonnen werden.

Entwässerung soll naturnah gestaltet werden

Der Gewerbepark Hansalinie soll auf Grundlage des vom Senat beschlossenen Gewerbeentwicklungsprogramms 2030 (GEP 2030) besonders klimafreundlich gestaltet werden. Die Planung und Erschließung erfolgt unter ökologischer Baubegleitung und in enger Abstimmung mit Behörden, Unterhaltungsträgern und dem BUND.

Die Entwässerung erfolgt über ein offenes, naturnahes System, das nach ökologischen Kriterien geplant ist. Zudem werden umfangreiche Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen umgesetzt – darunter Waldaufforstung, neue Heckenstrukturen und Maßnahmen zum Schutz der Artenvielfalt.

Der durch den Aushub entstehende 13 Hektar große sogenannte Sandentnahmesee soll später der Naherholung dienen und mit heimischen Pflanzen begrünt werden. Auch der Arberger Kanal wird verlegt und von einem bisher geradlinigen Verlauf in einen naturnahen Zustand versetzt.

Solaranlagen auf den Dächern der Betriebe

Anforderungen an Nachhaltigkeitsstandards gelten auch für diejenigen, für die die Flächen geschaffen werden. So besteht eine Verpflichtung zur Errichtung von Solaranlagen auf Dächern, darüber hinaus gibt es klare Vorgaben zur Begrünung von Dach- und Freiflächen sowie zur Umsetzung von Mobilitätskonzepten. Zudem wendet die WFB bei der Vergabe der Flächen Kriterien an, die die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökologisch, ökonomisch und sozial – abbilden.

Die Kosten für die aktuellen Maßnahmen im Gewerbepark Hansalinie belaufen sich auf rund 21,4 Millionen Euro. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen des Sondervermögens Gewerbeflächen der Stadt Bremen und wird zum Teil aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert.

Foto oben:
Der Gewerbepark Hansalinie in Bremen aus der Luft. Im Hintergrund sind die Flächen für die 3. Baustufe zu sehen.
Foto: WFB / Studio B