Sprung in die Praxis

Beim Praxis Summer Camp der Universität Bremen arbeiteten 76 Studierende verschiedenster Fachdisziplinen drei Wochen lang an realen Praxisprojekten von 22 Unternehmen. Interessierte Firmen können sich schon jetzt für das nächste Jahr anmelden.

Der Sprung vom Studium ins Berufsleben fällt oftmals nicht leicht. Zu groß ist die Kluft zwischen Theorie und Praxis. Um den Übergang zu erleichtern und die Studierenden schon im Vorfeld auf die Anforderungen des Arbeitslebens vorzubereiten, hat die Universität Bremen von 8. bis 26. August zum sechsten Mal ihr Praxis Summer Camp (PSC) angeboten. Im Rahmen der praxisbezogenen Lehrveranstaltung arbeiten Studierende verschiedenster Fachdisziplinen drei Wochen lang an realen Projekten.

„Die erste Woche ist dabei zur Einarbeitung vorgesehen, die zweite Woche dient zur Vertiefung und zur Erarbeitung der Lösungsvorschläge, in der dritten Woche erfolgt dann die Vorbereitung der Präsentation“, erklärt Maren Hartstock vom Büro für Praxis und Transfer des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft, die das Camp initiiert hat.

Teilnehmende aus mehreren Ländern

Im Rahmen des diesjährigen Summer Camps nutzten 76 Studierende sowie 22 Praxispartner die Gelegenheit, innovative Lösungsansätze für unterschiedlichste Anforderungen zu entwickeln und diese dann teilweise auch selbst in die Praxis umzusetzen. Zu den Schwerpunkten zählten die Bereiche Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Innovationsmanagement, New Work, Marketing und Medien.

Angesprochen waren Bachelor- und Masterstudierende der Universität Bremen, der Jacobs University Bremen, der Hochschule Bremerhaven sowie internationaler Partneruniversitäten aus Großbritannien, Italien, Ukraine und den USA. Die Veranstaltung wird federführend vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaft organisiert, seit 2021 auch in Kooperation mit dem Zentrum für Medien- Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) und weiteren unterstützenden Partnern.

Projekte in den Bereichen autonomes Fahren und Arbeitgebermarketing

Eines der Projekte wurde in Kooperation mit der Topas Industriemathematik Innovation gGmbH angeboten. Das Unternehmen arbeitet daran, bestehendes und neues Wissen aus Mathematik und Informatik in reales Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft zu überführen. Im Rahmen des Projekts hatten die Studierenden die Aufgabe, den Anbietermarkt für Technologien und Dienstleistungen im Bereich Autonomes Fahren zu analysieren und dabei auch zu recherchieren, welche Startups mit innovativen Produkten und Dienstleistungen in den Markt eingetreten sind. Zum Ende wurden daraus Empfehlungen für Topas abgeleitet.

Ein weiterer Projektpartner war die Kaefer SE & Co. KG, die technische Industriedienstleistungen anbietet. Hier waren die Studierenden aufgefordert, eine Social-Media-Strategie auszuarbeiten, mit der sich das Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber für Absolventen präsentieren kann. Vorrangige Aufgabe war es dabei, neue Ansätze, Formate und Strategien zu entwickeln, um Inhalte zu erstellen und relevante Kanäle und Botschaften zu identifizieren.

Das gesamte Camp fand in diesem Jahr erstmals in hybrider Form statt: „Das bringt besondere kommunikative Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich, birgt aber gleichzeitig die Chance, zusätzliche Erfahrungen in einer künftig digitalisierten und globalisierten Arbeitswelt zu sammeln“, berichtet Maren Hartstock. „Aus diesem Grund fand das Format auch in englischer Sprache statt, mit Teilnehmenden vor Ort und virtuell zugeschaltet.“ Gecoacht wurden die bewusst interdisziplinär zusammengestellten Studierenden-Teams dabei von Dozentinnen und Dozenten aus unterschiedlichen Themenbereichen.

Teams frühzeitig zusammengestellt

Um einen erfolgreichen Verlauf des Camps sicherzustellen, hatten die Studierenden bereits Ende April die Gelegenheit, sich über die Projektthemen und Projektpartner zu informieren, sodass die studentischen Teams kompetenzbezogen zusammengestellt werden konnten und frühzeitig feststand, wer mit wem zusammenarbeiten wird. Anschließend hatten die Teams die Möglichkeit, ihre Projektarbeit in Kooperation mit den Unternehmen vorzubereiten und sich gegenseitig kennenzulernen.

Zum Start des eigentlichen Camps am 8. August wurde eine Kick-off-Veranstaltung als hybrides Event im Plenum mit allen teilnehmenden Studierenden, Unternehmen und Kooperationspartnern organisiert. Den Abschluss bildete ein finales Event im Neubau des Digital Hub Industry auf dem Uni-Campus, bei dem die Projektergebnisse vor Publikum präsentiert wurden.

Anmeldungen für 2023 schon jetzt möglich

Das Summer Camp 2023 wird vom 7. bis zum 25. August stattfinden. Interessierte Unternehmen und Teilnehmer können sich bereits jetzt dafür anmelden:
blogs.uni-bremen.de/praxissummercamp

Foto oben:
Die Beteiligten des Projekts für die Kaefer SE & Co. KG: Francisca Gorgodian (Group Communication & Sustainability Head bei Kaefer, 2. v.l.) mit Linhan Feng, Christoph Behlen und Ismail Ocakdan (alle Studierende der Uni Bremen).