Schütting-Stiftung fördert 17 Projekte

Wenn es dem Wirtschaftsstandort dauerhaft gut gesehen soll, dann reicht es nicht, sich um das tägliche Geschäft zu kümmern. Die Schütting-Stiftung der Handelskammer Bremen – IHK für Bremerhaven legt ihren Fokus daher auf die Zukunft. „In die Zukunft zu investieren, in die Köpfe unserer Kinder zu investieren, das ist die Kernaufgabe unserer Stiftung“, betonte Frank Imhoff, Vorsitzender des Stiftungsrats und Präsident der Bremischen Bürgerschaft, bei der Übergabe der diesjährigen Förderbescheide an 17 Projekte aus Bremen und Bremerhaven.

„Aus unserer Sicht sind dies Projekte der Fachkräftegewinnung“, sagte Handelskammer-Präses Eduard Dubbers-Albrecht. Mit rund 130.000 Euro könnten in diesem Jahr etwas mehr als die üblichen 100.000 Euro ausgeschüttet werden, da es in den vergangenen Corona-Jahren aufgrund der Kontaktbeschränkungen weniger Projekte gegeben habe.

Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger lobte dabei die große Bandbreite der geförderten Projekte. „In den letzten Jahren hatten wir einen großen Schwerpunkt auf der Unterstützung bildungsbenachteiligter Schülerinnen und Schüler, weil das gerade in der Corona-Zeit eine ganz dringende Aufgabe war.“ Andere wichtige Ziele seien beispielsweise auch die Stärkung von MINT-Kenntnissen, die Berufsorientierung und das Thema Klimaschutz.

Schulklassen lernen Hafenberufe kennen

Zu den geförderten Projekten zählt in diesem Jahr das zweitägige Programm „Beruf(ung) Hafen“, das vom Hafenmuseum Speicher XI für Schulklassen angeboten wird. Am ersten Tag erleben die Schülerinnen und Schüler bei einem Rundgang durchs Museum, was die Arbeit im Hafen früher und heute ausmachte. Dabei gibt es auch Gelegenheit, selbst anzupacken. Anschließend lernen sie in einem Workshop Logistikberufe und deren Bedeutung für den eigenen Alltag kennen. Hinzu kommt ein Coaching zum Thema „Wie stelle ich mich vor?“.

Am zweiten Tag besuchen die Schulklassen einen maritimen Hafenbetrieb wie die Vollers Group oder J. Müller Weser. „Die Unternehmen freuen sich über das Angebot und nehmen sich Zeit, die Jugendlichen heranzuführen“, sagte Hafenmuseum-Kuratorin Anne Schweisfurth. Die Jugendlichen wüssten oft gar nicht, welche Ausbildungsbetriebe es in ihrer Nachbarschaft gebe. In diesem Schuljahr wird das Museum 15 bis 20 Klassen bei dieser Entdeckung begleiten können.

Französisches Abitur für Kinder internationaler Fachkräfte in Bremen

Ebenfalls gefördert wird der Schulverein Gymnasium Horn, der sich darum kümmert, den bilingualen Unterricht von Muttersprachler-Lehrkräften zum Erwerb des französischen Abiturs (AbiBac) aufrecht zu erhalten. Dies dient nicht nur der Völkerverständigung, sondern hat auch ganz konkrete Vorteile für international ausgerichtete Unternehmen, die französischsprachige Fachkräfte beschäftigen und sie mit ihren Familien in Bremen halten wollen. „Es geht darum, Französisch auf einem hohen Niveau zu lernen, sodass man in Frankreich studieren kann“, erklärte Siegbert Meß, Vorstandsvorsitzender des Schulvereins. Die Finanzierung sei jedoch besonders seit der Corona-Pandemie sehr schwierig geworden – die Förderung sei daher eine große Hilfe für die Aufrechterhaltung des Angebots.

Folgende Projekte fördert die Stiftung in diesem Jahr mit insgesamt rund 130.000 Euro:

Grundschulverband e.V. Landesgruppe Bremen: LeOn-Online
Bildungsbenachteiligte Grundschüler werden beim Lernen auf Distanz durch Lehramtsstudierende unterstützt. Die Kinder sollen unterstützt werden, ohne die Klassenlehrkräfte zusätzlich zu belasten.

Deutsche KlimaStiftung Bremerhaven: „So geht Zukunft“
Schüler werden für nachhaltiges Handeln im späteren Beruf und das aktive Mitgestalten der individuellen und gesellschaftlichen Zukunft begeistert. Das Projekt richtet sich in Kooperation mit der Bürgerstiftung Bremerhaven an Schülerinnen und Schüler der 15 weiterführenden Schulen in Bremerhaven.

Joke Event AG: Azubi Projekt ColABO
ColABO ist eine Initiative zur gemeinsamen Ausbildung von Azubis der Bremer Veranstaltungswirtschaft, die während der Pandemie entstand. Nach längerem Stillstand der Branche wird theoretisches und fachpraktisches Wissen vermittelt.

Jüdische Gemeinde Bremen: Unterstützung der „Jüdischen Kulturtage“ in Bremen anlässlich des sechszigsten Jahrestags der Weihe der Synagoge in der Schwachhauser Heerstraße
Die jüdischen Kulturtage in Bremen sorgen für Begegnungen der nichtjüdischen Gesellschaft mit Bremer Jüdinnen und Juden. Der Austausch gilt der Geschichte und Gegenwart des jüdischen Lebens in Deutschland.

Landesinstitut für Schule, Vernetzungsstelle Begabungsförderung Bremen: Die Methode ARC in der digitalen Drehtür
Zur Unterstützung im Digitalunterricht werden Lehrkräfte in der Methode ARC (ask, reflect, create) geschult. Dadurch sollen Kinder und Jugendliche bestärkt werden, ihre Talente kennenzulernen sowie selbstbestimmt Wissensinhalte zu verarbeiten.

Hafenmuseum Speicher XI: Vom Überseehafen zur Überseestadt: „Beruf(ung) Hafen“
Ziel des Projektes ist es, junge Menschen für die Berufswelt Logistik zu interessieren und ihnen einen realistischen Eindruck der Anforderungen und künftiger Aufgaben zu vermitteln.

Grundschule Strom: Förderung von MINT Kenntnissen mit handlungsorientiertem, differenziertem Material
Durch den Ausbau des Sachunterrichts werden naturwissenschaftliche Kompetenzen gefördert und mit den Kindern soziale und personelle Kompetenzen trainiert.

Grundschule Kirchhuchting: Unterstützung zur Anschaffung von sechs Bremer Mathetaschen
Das Projekt richtet sich vorrangig an Kinder aus Familien, die von Armut betroffen sind oder wenig Zugang zu Bildung haben. Die Bremer Mathetaschen sind zum Schwerpunkt „Zahlvorstellungen“ besonders hilfreich.

Momerco GmbH: Berufsparcours als Bindeglied zwischen Schule und Unternehmen
Beim Berufsparcours wird rund 1.600 Schülerinnen und Schülern die Arbeitswelt an vier Bremer Oberschulen praktisch nähergebracht. Unternehmen und Schüler können sich kennenlernen und Talente entdecken.

Grundschule Delfter Straße: Unterstützung zur Anschaffung von neun Bremer Mathetaschen
Das Projekt richtet sich vorrangig an Kinder aus Familien, die von Armut betroffen sind oder wenig Zugang zu Bildung haben. Die Bremer Mathetaschen sind zum Schwerpunkt „Zahlvorstellungen“ besonders hilfreich.

Schulverein Gymnasium Horn e.V.: Projekt zur Völkerverständigung – Bilingualer Unterricht am Gymnasium Horn
Der Schulverein kümmert sich darum, den bilingualen Unterricht von Muttersprachler-Lehrkräften zum Erwerb des französischen Abiturs (AbiBac) aufrecht zu erhalten.

Grundschule Melanchthonstraße: Schulgarten Melanchthonstraße
An der Grundschule wird ein Garten mit Unterstützung des Acker e.V. sowie der „GemüseAckerdemie“ angelegt, um Kindern Nachhaltigkeit, Ursprung, und gesunde Ernährung zu vermitteln.

CLIMB gGmbH: Schlaue Ferien mit Climb
Die climb-Lernferien setzen in der Grundschule an und erreichen dort niedrigschwellig armutsgefährdete Kinder, die einen hohen Förderbedarf haben.

Chancenwerk e.V.: Die Chancenwerk e.V.-Lernkaskade in Bremen
Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler – unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern oder ihrer Herkunft – eine faire Chance auf Bildung bekommen.

job4u e.V.: Online-Bewerbungstrainings für Schülerinnen und Schüler
Schülerinnen und Schüler sollen bestmöglich auf Online-Bewerbungsgespräche vorbereitet werden.

InGePP e.V. Institut für Gesundheitsförderung und Pädagogische Psychologie: Acht Elternworkshops für das Projekt „…ganz schön stark!“
Eltern lernen in Workshops, wie sie ihre Kinder dabei unterstützen können, eine gesunde und stabile Persönlichkeit zu entwickeln und auch schwierige Situationen zu lösen.

Netzwerk Schule, Wirtschaft und Wissenschaft für die Region Unterweser e.V.: Talentpool 2022
Mit dem Talentpool werden Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 9 aus Bremerhaven und dem Umland bei ihrer beruflichen Orientierung unterstützt.