Besonders schwierig stellte sich die Situation während der Pandemie für die Konzertveranstalter dar – seit Februar 2020 konnten keine normalen Veranstaltungen mehr stattfinden. Wir sprachen stellvertretend mit Stefan Paul, dem Geschäftsführer von Revue – Gesellschaft für Konzerte und Veranstaltungen mbH.
Wie ist die Gesamtsituation in Ihrer Branche?
Nach fast 19 Monaten leider immer noch sehr bescheiden, es fehlt trotz zaghafter Öffnungsschritte ein einheitlicher bundesweiter Stufenplan – gerade auch für den Herbst, damit Planungen und Tourneen wieder aufgenommen werden können. Dazu kommt, dass uns die Fachkräfte in der Livebranche und Veranstaltungswirtschaft davonlaufen, es fehlt einfach die Perspektive.
Was sind die neuen Wege, die es seit Corona zu beschreiten gilt?
Das sind zum Beispiel kleinere Open Airs auf Abstand, Hybrid-Events, oder auch geförderte Projekte wie der Club 100 oder die tolle Seebühne in Bremen aktuell im Sommer. Und natürlich hoffen wir, dass es sich im Herbst wieder bessert und wir spätestens im 1. Quartal 2022 wieder unserer Arbeit nachgehen können – außer ewig zu verlegen und Ticketrückgaben zu machen – und auch einmal wieder Umsätze erzielen können. Die Veranstaltungswirtschaft erbringt noch immer ein Sonderopfer zur Bewältigung der Pandemie, seit 19 Monaten sind wir quasi im Dauerlockdown. Auch wenn jetzt erste zaghafte Öffnungen kommen, ist das für die Planungen der Tourneen und größeren Konzerte und Veranstaltungen leider zu spät. Das Meiste ist bereits auf 2022 verschoben. Wir als Agentur haben rund 100 Veranstaltungen in permanenter Verschiebung und seit März letzten Jahres in der Warteschleife.
Welche Maßnahmen haben Sie konkret durchgeführt?
Wir haben versucht, unsere Betriebskosten so gut es eben geht einzusparen, um die Firma nicht zu gefährden. Dazu haben wir uns mit einigen unserer Künstlerinnen wie andere Bremer Kollegen auch bei Projekten wie Club 100 und der Seebühne engagiert. Die Wirtschaftssenatorin und unser Bürgermeister haben die Branche bisher sehr gut begleitet und durch aufgelegte Programme auch bestmöglich und klasse unterstützt – dafür sind wir sehr dankbar. Und Hygiene-Konzepte haben wir entwickelt, um Veranstaltungen wieder sicher stattfinden lassen zu können – denn das kann die Livebranche. Jetzt schauen wir optimistisch nach vorne!