Start-ups sollen das Kapital für ambitioniertes Wachstum künftig auch vor Ort in der Hansestadt einwerben können.
Das Kölner Investmentunternehmen Capnamic hat den ersten Bremer Venture-Capital-Fonds für Risikokapital gestartet. Investiert wird zum einen in Start-ups aus der Hansestadt und zum anderen in junge Unternehmen, die für Bremer Schlüsselindustrien von Bedeutung sind. Insgesamt werden 15 Gründungen aus dem neuen Fonds finanziert. Der rendite-orientierte Fonds investiert nur in Start-ups, die das Potenzial dazu haben, bei einem Exit ein Mehrfaches der investierten Summe zu erwirtschaften.
Der Risikokapitalfonds ist in Zusammenarbeit von Capnamic mit der Sparkasse Bremen und der Bremer Aufbau-Bank (BAB) entstanden, die jeweils mehrere Millionen Euro investieren und damit als Ankerinvestoren agieren. Darüber hinaus haben neun Bremer Unternehmer bereits Kapital für den Fonds beigesteuert. Der Beitritt weiterer Investoren ist möglich, bis das Zielvolumen des Fonds von 30 Millionen Euro erreicht ist.
Interessanter Branchenmix für Risikokapital
Das Team hinter dem Fonds besteht aus Prof. Christian Horneber und Niklas Raberg von Capnamic. „In den letzten Jahren ist in Bremen eine attraktive Gründungsszene entstanden, die ein großes Potenzial für die Entstehung schnell wachsender Start-ups hat”, erklärt Horneber das Engagement von Capnamic. Raberg ergänzt: „In Bremen gibt es eine ganze Reihe von attraktiven Schwerpunktbranchen, von Luft- und Raumfahrt über Logistik und Ernährung bis hin zu künstlicher Intelligenz. Gerade in diesen Bereichen spielen Zukunftstechnologien eine große Rolle, die oftmals für Start-ups spannende Ansatzpunkte für innovative Geschäftsmodelle bilden.”
Die Zusammenarbeit zwischen privaten und öffentlichen Investoren berge das Potenzial, den Standort nachhaltig voranzubringen, kommentierte Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt den Start des Fonds. Damit werde auch der Grundstein für zukünftige Arbeitsplätze gelegt.
Fehlendes Puzzlestück in der Bremer Gründungslandschaft
Auch Ralf Stapp, Vorsitzender der Geschäftsführung der BAB, freut sich über die Entwicklung: „Um zukünftig Start-ups beim Wachstum noch besser finanziell begleiten zu können, ist die Gründung des Fonds ein bedeutender, bislang noch fehlender Puzzlestein in der Bremer Gründungsszene. Ziel ist es, Start-ups am Standort zu halten, neue zu gewinnen sowie die Schlüsselindustrien zu stärken.“
Klaus Windheuser, Vorstand der Sparkasse Bremen, verweist auf die bisherigen Erfolge des Venture-Capital-Unternehmens Capnamic, „das seine Fähigkeiten bereits mit einer außerordentlichen Performance unter Beweis gestellt hat.“ Der Fonds ist mit einer Laufzeit von zehn Jahren angelegt.