Leon Jäger von der Rodiek GmbH nutzt das Programm AGYLE zum Aufbau von Kontakten auf dem afrikanischen Kontinent.
Afrika bringt viele junge Unternehmen und kreative Köpfe hervor, die den Kontinent zu einem attraktiven Markt für verschiedenste Branchen machen. Um Austausch und Kooperation zwischen Deutschland und ausgewählten afrikanischen Ländern zu fördern, führt der Verein „Deutschland – Land der Ideen“ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit regelmäßig insgesamt 40 junge Führungskräfte in dem Netzwerk AGYLE (African German Young Leaders in Business) zusammen. In diesem Jahr wurde Leon Jäger von der Bremer Rodiek GmbH unter 500 Bewerberinnen und Bewerbern für die Teilnahme ausgewählt. Von dem Programm ist er begeistert – es sei nicht nur für ihn persönlich eine große Chance, sondern helfe auch seinem Unternehmen beim Ausbau der Kontakte und Aktivitäten auf dem afrikanischen Kontinent.
Rodiek, eine 100-prozentige Tochter der Nehlsen AG, ist schon seit über 30 Jahren auf dem afrikanischen Kontinent aktiv. Bereits 1988 begann das erste Engagement von Nehlsen zur Unterstützung der Abfallwirtschaft in Angola. Das Unternehmen half dort, die erste organisierte Müllabfuhr aufzubauen. Die Aktivitäten wuchsen und erreichten über die Jahre auch andere afrikanische Länder. Und seit 2019 baut Rodiek gezielt das Geschäft mit Beratung für Entsorgung, Recycling und Circular Economy aus, um den Erfahrungsschatz in weitere afrikanische Länder zu transferieren und sie beim Aufbau und Weiterentwicklung einer effektiven Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.
Auftaktwoche in Berlin mit hochkarätigem Programm
Leon Jäger ist Umweltingenieur und begleitet als Projektleiter Beratungsprojekte vor Ort im Bereich Circular Economy, Recycling und Entsorgung vom Beginn bis zum Abschluss. Auch das Knüpfen neuer Kontakte gehört zu seinen Aufgaben. Das Programm AGYLE, das in diesem Jahr den Fokus auf das Thema Circular Economy legt, entsprach daher genau seinen Interessen. Im Frühjahr 2024 bewarb er sich, einen Monat später hatte er die Zusage. Die Auftaktwoche fand Anfang September in Berlin statt, mit hochkarätig besetzten Workshops und Netzwerkveranstaltungen. So zählten beispielsweise BDI-Präsident Siegfried Russwurm und die ehemalige rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke zu den Gesprächspartnern.
Die anderen jungen Führungskräfte kamen aus Äthiopien, Ghana, Ruanda, Senegal, Tunesien und Deutschland, und sie vertraten so unterschiedliche Branchen und Einrichtungen wie Mobilität, Textilwirtschaft, Landwirtschaft, digitale Technologien, Start-ups und Nichtregierungsorganisationen. „Es war sehr inspirierend, mit diesen innovativen und zukunftsorientierten Leuten tiefgreifende Verbindungen zu knüpfen“, berichtet Jäger.
Gerade das Thema Circular Economy bot für alle Teilnehmenden relevante Aspekte und offenbarte zahlreiche Synergien sowie Berührungspunkte zwischen den verschiedenen Akteuren. Diese ergaben sich unter anderem aus gemeinsamen Zielen wie der Ressourcenschonung, der Reduzierung von Abfällen und der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle. Zudem förderte der Austausch von Wissen und innovativen Ansätzen zur Kreislaufwirtschaft die Zusammenarbeit über Branchen hinweg.
Erste konkrete Projektansätze
Nach dem erfolgreichen Auftakt besteht das Ziel nun darin, sich in die älteren Jahrgänge des Netzwerks einzufügen, es aktiv zu pflegen und lebendig zu halten. „Ich wünsche mir, dass AGYLE langfristig eine wertvolle Plattform für gemeinsame Weiterentwicklung, gegenseitige Unterstützung und Wachstum wird“, sagt Jäger. Dafür seien bereits jetzt die ersten Follow-up-Veranstaltungen im virtuellen Raum geplant. Darüber hinaus hätten sich schon erste konkrete Projektansätze ergeben, die er weiter vorantreiben möchte. In diesem Sinne habe sich die Teilnahme auch für seinen Arbeitgeber gelohnt: „Durch AGYLE habe ich Zugang zu einem exklusiven Netzwerk aus Expertinnen und Experten sowie potenziellen Partnerinnen und Partnern, die schon jetzt zu den treibenden Kräften in Ihrem Bereich gehören und in Zukunft sicher noch viel bewirken werden.“
Im nächsten Jahr wird AGYLE in die fünfte Runde gehen, wobei das Schwerpunktthema noch nicht feststeht. Eine bestehende Verbindung zum afrikanischen Kontinent ist für Bewerberinnen und Bewerber keine Voraussetzung. Das zeigt auch das Beispiel von Leon Jäger, der zwar bereits direkt nach der Schule in Umweltprojekten in Malawi arbeitete, und später in Kapstadt studierte, aber betont: „Wir haben auch Teilnehmende, die bisher wenig Berührungspunkte mit Afrika hatten.“
Entscheidend sei etwas anderes: „Es sind alles außergewöhnliche, engagierte und hochmotivierte Persönlichkeiten.“ Und die Teilnahme lohne sich auf jeden Fall. „Der afrikanische Markt wird wirtschaftlich eine zunehmend größere Rolle spielen“, sagt er. „Es ist daher absolut sinnvoll, das Thema aktiv voranzutreiben.“
Weitere Informationen:
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