Pandemie, Lieferengpässe und Personalmangel verzögern den Aufschwung

Der Konjunkturbericht der Handelskammer verzeichnet positive Signale aus der Baubranche und den Verkehrs- und Logistikunternehmen.

Die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen in Bremen und Bremerhaven hat sich im Vergleich zum Herbst 2021 leicht verschlechtert. Der Aufschwung der Wirtschaft im Land Bremen verzögert sich durch pandemiebedingte Einschränkungen sowie Preissteigerungen und Lieferengpässe bei der Beschaffung von Rohstoffen, Energie oder Vorprodukten. Auch der zunehmende Mangel an Fachkräften macht sich immer stärker bemerkbar.

Das sind die zentralen Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven für das vierte Quartal 2021. Der Handelskammer-Konjunkturindikator sinkt zum zweiten Mal in Folge, bleibt aber weiterhin im positiven Bereich.

Hemmnisse auch in den kommenden Monaten zu erwarten

Die Geschäftserwartungen der Unternehmen für das begonnene Jahr deuten aktuell noch nicht auf eine baldige Beschleunigung des wirtschaftlichen Aufschwungs bei den Unternehmen in Bremen und Bremerhaven hin. Produktionsengpässe und Unterbrechungen der globalen Lieferketten bei gleichzeitig steigender weltwirtschaftlicher Nachfrage haben dazu geführt, dass Rohstoffe, Materialien und Vorprodukte erheblichen Preissteigerungen unterliegen oder nur mit Verzögerungen geliefert werden.

Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger: „Lieferengpässe und insbesondere höhere Einkaufspreise wurden im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Fachkräftemangel zu einer Wachstumsbremse und werden voraussichtlich auch noch in den kommenden Monaten für eine Verlangsamung des wirtschaftlichen Aufholprozesses sorgen.“

Aussichten für Baugewerbe und Logistik bleiben positiv

Die anhaltenden Beschränkungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie führen dazu, dass in einzelnen Wirtschaftsbereichen – beispielsweise im Einzelhandel, in Hotellerie und Gastronomie sowie in der Reise-, Kultur- und Veranstaltungswirtschaft – das Geschäft nach wie vor weit vom Normalbetrieb und von einer Normalauslastung entfernt ist. Fonger: „Positive Signale erhalten wir aktuell aus der Baubranche und von den Verkehrs- und Logistikdienstleistern. Hier laufen die Geschäfte trotz massiver Probleme mit Materialengpässen, längeren Wartezeiten und zugleich fehlenden Fachkräften insgesamt weiterhin gut. Auch die Erwartungen für das laufende Jahr sind aus Sicht dieser Branchen positiv.“

Der gesamte Konjunkturreport für das 4. Quartal 2021 und die Vorausschau auf 2022 ist hier abrufbar.