Neue Impulse für die Bremerhavener City

Das „Werkstadtlabor Metropolregion Nordwest“ in der „Alten Bürger“ in Bremerhaven erhält 117.000 Euro, um ein Experimentierfeld für soziale Innovation aufzubauen. Parallel wollen auch Studierende der Hochschule Bremerhaven die City beleben: Drei Start-ups des Studiengangs Gründung, Innovation, Führung bieten vorerst bis Februar 2023 ihre Waren an.

Gemeinwohlorientierte Angebote wie offene Werkstätten, Mitmach-Workshops, Vorträge, oder Demo-Days sollen künftig im „Werkstadtlabor Metropolregion Nordwest“ in der Alten Bürger in Bremerhaven den notwendigen Raum finden. Das „Experimentierfeld für soziale Innovation“ wird dann Aspekte der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit adressieren und zum Austausch einladen. Für die Umsetzung erhält das Projekt rund 117.000 Euro aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen für die Metropolregion Nordwest.

Im Zuge der Sanierung eines mehrstöckigen Hauses als „Lernbaustelle“ ergeben sich vor Ort nach Angaben der Initiatoren ideale Bedingungen: „Das Werkstadtlabor ist ein Ort, der räumliche und technische Möglichkeiten für die Umsetzung innovativer Ideen ohne großes finanzielles Risiko bietet“, hebt Oberbürgermeister Melf Grantz hervor. Dr. Barbara Schieferstein, Innovationsmanagerin der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung u. Stadtentwicklung mbH (BIS), ergänzt: „Im Werkstadtlabor sind weder Businesspläne noch Kreditaufnahmen oder Versicherungsnachweise erforderlich.“

Das Projekt zur Förderung von Gestaltungskompetenzen und Unternehmensgeist richtet sich an Schülerinnen und Schüler, Studierende, Gründungsinteressierte sowie an Seniorinnen und Senioren, die an einem generationenübergreifenden Austausch interessiert sind.

„Die Angebote sind bewusst niedrigschwellig gehalten und nutzen nach Möglichkeit einfache Technologien und Methoden sowie allgemein verfügbare Materialien“, sagt Dr. Jonas Hummel vom Projektträger Hausverein Werk e.V.

Informationen zum Werkstattlabor erteilt Dr. Jonas Hummel unter jonas.hummel@zircula.org.

Mit Eisrollen, Joghurt und Hanf-Produkten gegen leere Schaufenster

Die Belebung der Innenstadt haben sich unterdessen auch drei studentische Start-ups des Studiengangs Gründung, Innovation, Führung (GIF) an der Hochschule Bremerhaven zum Ziel gesetzt. Vorerst bis Februar 2023 bieten sie ihre Produkte täglich von 10 Uhr bis 19 Uhr in der sogenannten „Karstadt-Passage“ an.

Die Geschäfte befinden sich im Columbus Shopping Center. Seit Schließung der Karstadt-Filiale steht die gesamte Passage, die auch als Durchgang zu den „Havenwelten“ mit ihren touristischen Attraktionen genutzt wird, leer. Perspektivisch soll der Gebäudeteil abgerissen werden. Bis dahin wird den Ladenlokalen jedoch neues Leben eingehaucht. „Für die Studierenden ist dies eine großartige Möglichkeit, ihre Geschäftsideen direkt am Markt bei den potenziellen Kundinnen und Kunden zu testen“, so Studiengangsleiter Prof. Michael Vogel.

Eis-Trend aus Asien

Die Studenten Moritz Rausch und Dominik Hoppe eröffnen mit „N’ice“ eine Eisdiele der besonderen Art. Statt bunter Kugeln in Waffeln verkaufen sie Eisrollen, die aufwändig mit Früchten und anderen Toppings verziert werden. Der Trend ist bereits vor einigen Jahren aus Asien im Westen angekommen, in Bremerhaven kann man aber bisher keine Eisrollen kaufen.

„Das Eis wird dünn auf kalte Metallplatten gestrichen und mit einem Spatel in Rollenform gebracht“, erklärt Moritz Rausch. „Unsere Kundinnen und Kunden haben dann noch die Wahl zwischen verschiedenen Toppings. Außerdem verkaufen wir Süßwaren aus der ganzen Welt, die man im Supermarkt nicht bekommt.“

Alternative zum Frühstücksbrötchen

Lecker und gesund sollen sie sein, die Produkte von „Jippie Joghurt“. Lisa Wittich, Lara Berghahn, Jonas Volmer und Lisa Sitova verkaufen eigene Joghurtkreationen. Durch verschiedene gesunde und süße Toppings kann sich jeder seine persönliche Bowl zusammenstellen. Auch vegane Versionen sind möglich. Die Studierenden bieten damit schon morgens eine Alternative zum klassischen Frühstücksbrötchen. Wer einen süßen Nachtisch sucht, wird aber auch fündig: Neben Früchten werden beispielsweise auch Kekse als Toppings angeboten.

Ein ganz anderes Geschäftsfeld bedienen Nils Gorlikowsky, Paul Steinmeyer und Manuel Sellner mit ihrem „House of Hemp“. Sie verkaufen Hanfprodukte, die keine berauschende Wirkung haben. „Unsere Produkte enthalten kein THC, das Rauschzustände erzeugt, sondern Cannabidiol, kurz CBD. Dieser Inhaltsstoff wirkt sehr entspannend. Zu unseren Produkten gehören unter anderem Blüten und Hanföl“, so Manuel Sellner. Zusätzlich zu dem Geschäft in der Karstadt-Passage wollen die Gründer einen Lieferdienst anbieten und die Produkte per E-Bike tagesaktuell zu den Kundinnen und Kunden nach Hause liefern.

Weitere Informationen zum Studiengang:
www.hs-bremerhaven.de/gif