Im Laufe ihres 175-jährigen Bestehens hat die Georg Grube GmbH am Bau fast aller Bremerhavener Kajen mitgewirkt, aber auch an aktuellen Projekten wie dem Hafentunnel und der Wasserstoffinfrastruktur.
Als Wilhelm Madrian im Jahre 1849 ein Fuhrunternehmen gründete, drehte sich die Welt noch etwas langsamer. Alle Waren – heimischer Torf oder Importkohle aus England zum Beispiel – musste damals per Pferdegespann von den drei Unterwesersiedlungen, die später einmal zur Stadt Bremerhaven zusammenwachsen würden, nach Bremen befördert werden. Eine einfache Lieferung dauerte geschlagene zehn Stunden.
Heute, 175 Jahre später, ist die Welt um ein Vielfaches schneller geworden. Aber die Georg Grube GmbH hat sich stets behauptet. „Als traditionsreiches Unternehmen wissen wir, wie wichtig es für eine erfolgreiche Entwicklung ist, immer am Puls der Zeit zu sein“, sagt der heutige Senior-Chef Wolfgang Grube. Im Jahr 2024 ist das Unternehmen mit seinen rund 120 Mitarbeitenden breit aufgestellt und in den Bereichen Erd- und Tiefbau, Sandproduktion und Transport, Abbruch, Recycling und Entsorgung, Kanalbau sowie Hafenlogistik aktiv.
Die Geschichten Bremerhavens und der Georg Grube GmbH sind und waren dabei untrennbar miteinander verbunden. Das galt schon 1909, als Georg Grube, Enkelsohn des Firmengründers und heutiger Namensgeber der Firma, die Geschäfte übernahm. Damals erlebte Bremerhaven eine erste Blüte, weil durch die Weserversandung alle größeren Schiffe in Bremerhaven anlegen mussten. Die Verknüpfung der Geschicke des Unternehmens und seiner Heimatstadt zeigte sich erneut, als nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein Neustart notwendig wurde, weil weite Teile der Stadt in Trümmern lagen – darunter auch der gesamte Fuhrpark und das Firmengelände der Georg Grube GmbH an der Deichstraße.
Damals war Fritz Grube am Ruder, der aktuelle Firmenchef Wolfgang Grube trat 1975 in die Firma ein. Der Hauptsitz liegt heute an der Carsten-Börger-Straße. Hier befinden sich der Betriebshof mit firmeneigener Werkstatt, die gesamte Verwaltung sowie Lagerhallen mit einer Gesamtfläche von rund 7000 Quadratmetern. Der Umschlag von Sand, Kies, Splitt, Mineral- und Natursteingemischen konzentriert sich inzwischen auf die Anlagen an der Dockstraße im Bremerhavener Fischereihafen.
Sowohl Fritz als auch Wolfgang Grube erweiterten die Geschäftsaktivitäten Stück für Stück. 1948 wurde die heutige STG Sandhandel- und Transport GmbH mit Gruben rund um Bremerhaven eingegliedert. 1961 wurde das erste Betonwerk der Unterweserregion aufgebaut, das heute im Unternehmensverbund zur Transportbeton Bremerhaven-Osnabrück GmbH & Co. KG gehört. 1978 wurde die Optima-Entsorgungs-Gesellschaft mbH (OEG) zur Aufbereitung und zum Recycling von Müllverbrennungsschlacken gegründet, 1991 die Baustoffaufbereitungs- und Recyclinganlage Bremerhaven (Barab).
Im Laufe der Jahrzehnte hat die Georg Grube GmbH fleißig mitgewirkt an nahezu allen Kajen Bremerhavens und zuletzt auch am jüngst eröffneten Hafentunnel. „Wir haben unseren Beitrag zur Stärkung Bremerhavens als Oberzentrum und maritime Drehscheibe geleistet“, sagt Wolfgang Grube nicht ohne Stolz. Auch die aktuellen Pläne zur Kajensanierung und zur Weservertiefung verfolge man mit großem Interesse.
„Immer am Puls der Zeit“ zu sein, ist immer noch der Anspruch. „Darum investieren wir fortlaufend in die Qualifikation unserer Mitarbeiter und in die Anschaffung neuester Maschinen und Geräte“, sagt Wolfgang Grube, der im kommenden Jahr sein 50. Jahr im Unternehmen feiern wird. Mit Blick auf die Zukunft hat der 78-Jährige seinen Sohn Mark Grube in die Geschäftsführung geholt. Die Digitalisierung und vor allem die Nachhaltigkeit macht der Firmenchef als große Themen der Gegenwart und Zukunft aus. „Die Elektrotechnik ist noch nicht so weit, wie wir uns das wünschen würden“, sagt Grube: „Wir setzen auf den Wasserstoff.“ So ist die Georg Grube GmbH beteiligt am Konsortium HY.City.Bremerhaven, das aktuell die Infrastruktur für die Produktion und Anwendung von grünem Wasserstoff aufbaut. Dazu passt ein Motto, das bei der Georg Grube GmbH schon von den Gründungsvätern überliefert wird und bis zum heutigen Tag Gültigkeit hat: „Geht nicht, gibt’s nicht!“