Mentoring-Programm für Start-ups: Chance für beide Seiten

Das Starthaus Bremen & Bremerhaven bietet ein neues, zehnmonatiges Mentoringprogramm für Start-up-Gründerinnen und -Gründer an. Erfahrene Mentorinnen und Mentoren berichten, dass nicht nur die Start-ups profitieren – auch die etablierten Unternehmerinnen und Unternehmer können mit bereichernden Erfahrungen rechnen. Das Kick-off-Event findet am 26. Juni statt.

Ziel des Programms ist es, Gründerinnen und Gründer in der frühen Phase ihrer unternehmerischen Tätigkeit durch den Austausch mit erfahrenen Mentorinnen und Mentoren zu unterstützen. Über einen Zeitraum von zehn Monaten profitieren Mentees von individueller Begleitung durch monatliche 1:1-Mentorings, die digital oder persönlich stattfinden können.

Mentees erhalten individuelle Unterstützung bei unternehmerischen Themen wie Führung, Selbstorganisation, Teamaufbau, Strategie oder Finanzierung. Der vertrauensvolle Dialog mit einer erfahrenen Mentorin oder einem Mentor kann dabei helfen, typische Fehler zu vermeiden und Herausforderungen gezielter anzugehen.

Chance für erfahrene Unternehmerinnen und Unternehmer

Auch Mentorinnen und Mentoren profitieren von dem Engagement: Sie erhalten die Möglichkeit, ihr Wissen weiterzugeben, neue Perspektiven kennenzulernen und aktiv zur Entwicklung der lokalen Start-up-Szene beizutragen. Der Austausch mit ambitionierten Nachwuchskräften kann auch neue Impulse für die eigene unternehmerische Tätigkeit bringen.

Christiane Ramdohr-Meyer, geschäftsführende Gesellschafterin bei VRM von Ramdohr Marketing, führt mit ihren Mentees beispielsweise gerne ein „Reverse Mentoring“ durch. Auf diese Weise lasse sich von jungen Menschen viel zum Thema Veränderung lernen, was gerade im Marketing wichtig sei. Auch in technischen Bereichen seien die Mentees manchmal auf einem neueren Stand. Darüber hinaus sei es eine wichtige Aufgabe in der Gesellschaft, junge Menschen zu unterstützen, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Oftmals mangele es den Mentees schlicht an bestimmten Informationen.

Sie selbst betreut als Mentorin bereits seit 2012 Absolventinnen der Universität Bremen beim Berufseinstieg. Mittlerweile engagiert sie sich auch für das Programm „Female Mentoring“ des Starthauses Bremen und Bremerhaven. Als Inhaberin der Agentur VRM Marketing lässt sie dabei ihre 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Markenkommunikation, Positionierung und interner Transformationen mit einfließen.

Im Gegensatz zum klassischen Coaching gehe es beim Mentoring jedoch nicht primär um die Bereitstellung konkreter Werkzeuge, sondern um Wegbegleitung und ehrliche Antworten. „Viele Gründerinnen unterschätzen sich“, berichtet sie. „Sie zweifeln an ihren Ideen oder wissen nicht, wie sie sich am Markt positionieren können. Ich kann ihnen dabei strategische Klarsicht und emotionale Rückendeckung bieten.“ Es helfe den Gründerinnen, wenn sie „jemanden im Sparring haben“, der sie auf mögliche Stolpersteine hinweise oder auch mal ermutige, den Weg weiterzugehen.

Von der guten Laune angesteckt

Die Fragestellungen der Mentees können sehr vielfältig sein. Andre Herder, der im Rahmen seiner Firmengruppe unter der Marke „Happy Living“ selbst bereits 16 Firmen gegründet hat und mit Begeisterung als Mentor aktiv ist, begegnet beispielsweise immer wieder zu diesen Fragen: Was machen wir mit der Buchhaltung? Muss ich mich beim Finanzamt melden? Was ist, wenn ich Geld brauche? Wie führe ich meine Mitarbeitenden? Habe ich noch genug Zeit für mein Unternehmen, wenn ich ein Kind kriege?

Für Herder begann das Mentoring mit den jungen Führungskräften in seiner eigenen Firmengruppe. Als diese vor drei bis vier Jahren weitgehend von selbst lief, suchte er neue Erfahrungen außerhalb der Immobilien-Branche. Er schloss sich den Business Angels Weser-Ems an und wurde von der Euphorie der Start-ups angesteckt. „Die Pitches haben tierischen Spaß gemacht“, berichtet er. In diesem Rahmen habe er als Verdener auch das Start-up-Netzwerk in Bremen „kennen und lieben gelernt“.

Beim neuen Start-up-Mentoring des Starthauses wird er sich daher auch engagieren. Zum einen könne er selbst mit seinem vielfältigen Hintergrund in Bereichen wie Immobilien, Finanzen und Steuern viel Wissen weitergeben. Zum anderen mache es ihm aber auch einfach sehr viel Spaß. „Wenn jemand eine Firma gründet, ist er sehr motiviert. Da gibt es keine schlecht gelaunten Menschen. Und man erhält viel Dankbarkeit. In der heutigen Zeit ist es wichtig, eine positive Nebenbeschäftigung zu haben.“

Kick-off-Event am 26. Juni

Interessierte Gründerinnen und Gründer können sich bis zum 18. Juni 2025 über das Online-Formular auf der Website des Starthauses bewerben. Unternehmerinnen oder Unternehmer mit Gründungs- oder Führungserfahrung, die sich als Mentoren engagieren möchten, finden dort ebenfalls Kontaktmöglichkeiten. Beim Kick-off-Event am 26. Juni lernen sich alle Beteiligten in lockerer Atmosphäre kennen – Interessierte können sich aber auch melden, wenn sie an dem Tag keine Zeit haben. Nach zehn Monaten endet das Programm mit einem gemeinsamen Rückblick.

Weitere Informationen:
starthaus-bremen.de/de/page/programme/mentoring