Die bekannteste Anwendung der Blockchain ist bis jetzt die Nutzung für Kryptowährungen – oder vielmehr für Kryptowerte, wie Chefvolkswirt Carsten Mumm Ende September bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Privatbank Donner & Reuschel und des Wirtschaftsrats der CDU im Atlantic Grand Hotel Bremen betonte. Bitcoin und andere Kryptowerte seien keine gesetzlichen Zahlungsmittel und würden auch kaum als solche genutzt, sagte er. Hauptsächlich würden sie zurzeit als Wertspeicher eingesetzt.
Er geht davon aus, dass das auch so bleiben wird: „Ich bin sogar der Meinung, dass sich Kryptowerte möglicherweise in den nächsten fünf Jahren zum Standardbaustein in der Kapitalanlage entwickeln werden“, erklärte er. In Asien sei dies bereits der Fall. Allerdings würden die allermeisten der aktuell geschätzt 12.000 bis 20.000 verschiedenen Kryptowerte wieder vom Markt verschwinden.
Während der Wert von Bitcoins als Wertspeicher unter anderem durch deren – im Gegensatz zu staatlichen Währungen – fest begrenzte Menge von maximal 21 Millionen Coins begründet wird, dienen neuere Kryptowerte meist auch als Recheneinheit für weitere Anwendungen, die auf ihrer Blockchain laufen. Der aktuell zweitgrößten Kryptowährung Ethereum wird also vor allem deshalb ein Wert beigemessen, weil sie für die Abwicklung von Blockchain-basierten Verträgen („Smart Contracts“) oder die Übertragung digitaler Werte verwendet werden kann.
Carsten Mumm erwartet, dass solche Anwendungen in Zukunft alle Bereiche der Volkswirtschaft und Unternehmen erreichen werden – und somit auch die damit verbundenen Kryptowerte eine Wertsteigerung erfahren. Potenzielle Anwender definiert er nicht auf Basis ihrer Branchenzugehörigkeit, sondern ihrer Tätigkeiten: Dokumentation, Identitätsprüfung, Eigentumsübertragung und die Herstellung von Rechtssicherheit können beispielsweise wichtige Nutzungsbereiche werden.
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