Mit dem Wissen über die Anwendungsfelder und Besonderheiten von fast 4000 Schmelzklebstoffen verfügt die Bühnen GmbH über ein ganz besonderes Know-how. Das Unternehmen, das dieses Jahr 100 Jahre alt geworden ist, expandiert daher auch zunehmend in andere europäische Länder.
Das Kleben gewinnt immer mehr an Bedeutung, wenn Bauteile zusammengefügt werden sollen. Die Verfahren sind oft vergleichsweise kostengünstig, lassen die Oberfläche intakt, verteilen die Kraftübertragung auf die gesamte Fläche und verursachen kaum zusätzliches Gewicht. Klebstoffe können für das jeweilige Material und das Anwendungsziel optimiert werden, sodass die Zahl an verfügbaren Stoffen immer weiterwächst.
Für die Anwenderinnen und Anwender ist diese Vielfalt kaum zu überblicken – weshalb sich viele Unternehmen an die Bühnen GmbH wenden. Die Spezialisten für Schmelzklebstoffe haben 3.940 Klebstoffe in ihrer Datenbank und wissen genau, wie diese einzusetzen sind. Dazu haben sie auch gleich die passenden Geräte parat – teilweise aus der eigenen Konstruktion.
Start mit Polstereimaschinen
Seit 100 Jahren ist das Unternehmen bereits am Markt, allerdings startete der Gründer und gelernte Schlosser Heinrich Bühnen zunächst mit einem kleinen Handwerksbetrieb und spezialisierte sich dann auf die Herstellung und Reparatur von Polstereimaschinen. 1953 übernahm Heinz Bühnen – Heinrichs Sohn – die Firma. Mit ihm kam die Innovation der Klammertechnik, die es vor allem erlaubte, Stoffe in der Polstermöbelindustrie konkurrenzlos schnell miteinander zu verbinden.
Ab Mitte der 1970er Jahre erfolgte der Schritt zum Kleben mit Schmelzklebstoffen und zur Entwicklung dazu passender Geräte. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig und reichen von Verpackungen bis zur Automobilindustrie.
Die heutigen Geschäftsführer und Mitgesellschafter Bert Gausepohl und Jan Hunke sehen in dieser umfassenden Kompetenz die besondere Stärke des Unternehmens. „Die Kombination aus Gerätetechnik und Klebstoffen, die wir anbieten, ist am Markt einmalig“, sagt Gausepohl. „Die meisten machen entweder das eine oder das andere und wir bieten eine komplette Lösung an, bei der die Komponenten aufeinander abgestimmt sind.“
Generalisten mit detailliertem Wissen
Die Datenbank des Unternehmens wächst kontinuierlich weiter. „Dass wir diese Bandbreite an Klebstoffen kennen, ist auch etwas, das uns auszeichnet“, so Gausepohl. „Kennen“ bedeutet in diesem Fall, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den physikalischen Eigenschaften, den Anwendungsfeldern und Besonderheiten vertraut sind.
„Unsere Verkäufer sind Generalisten mit einem sehr detaillierten Wissen“, ergänzt Hunke. „Die können zum Beispiel auch einen Klebstoff aus der Automobilindustrie für einen Kartonverschluss nehmen, wenn der besser passt. Wir haben eine viel größere Auswahl, um den Kunden das richtige Produkt zu empfehlen.“
Durch die Nähe zu den Kunden erkenne die Bühnen GmbH & Co. KG auch schnell, welche Herausforderungen dort gelöst werden müssen, und reagiere dann mit eigenen Entwicklungen darauf, so Hunke. Beispielsweise biete das Unternehmen jetzt Geräte an, bei denen die Anwender keine umfassenden Einstellungen – beispielsweise für die richtigen Temperaturen des Klebstoffs ¬– vornehmen müssen, sondern einfach nur einen Knopf für den jeweiligen Klebstoff drücken müssen. Dies vereinfacht die Anwendung deutlich, stellt auf der anderen Seite auch sicher, dass Klebstoff und Gerät perfekt aufeinander abgestimmt sind. Eine weitere Innovation ist die Füllstandsanzeige bei den pneumatischen Klebstoffpistolen. Eine Revolution und deutliche Verbesserung des täglichen Handlings für die Kunden, die bei Kartuschenpistolen sogar zu deutlichen Einsparungen führen kann.
Erster leistungsfähiger Bio-Klebstoff verfügbar
Zu den Herausforderungen für die Branche zählt auch das Thema Nachhaltigkeit, denn biobasierte Klebstoffe hatten vormals oft ungünstigere Eigenschaften im Vergleich zu den „nicht-Bio“ Klebstoffen. Unter anderem die Tendenz zum Verkoken im Schmelztank war nachteilig. Die Bühnen GmbH hat nun unter dem Produktnamen „Nature“ den ersten eigenen Bio-Klebstoff entwickelt, der hohen Anforderungen gerecht wird.
Angesichts dieser Vorzüge sind Hunke und Gausepohl optimistisch, weiter wachsen zu können. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 102 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in elf Ländern, 64 davon in Bremen. „Unser Geschäftsmodell funktioniert auch in anderen Ländern“, sagt Hunke. „Stillstand ist für uns keine Option.“
Weitere Informationen:
www.buehnen.de