JA zu besserer Bildung! Nein zur Ausbildungsabgabe!

Mehr als 30 Verbände, Kammern und Organisationen, die das Aktionsbündnis „JA zu besserer Bildung, NEIN zur Ausbildungsabgabe!“ unterstützen, und mittlerweile mehrere tausend Unterzeichner der Petition auf change.org sagen eindeutig: Diese Abgabe wird ihr Ziel nicht erreichen. Sie wird – im Gegenteil – die Unternehmen erheblich finanziell und bürokratisch belasten.

Die geplante Ausbildungsabgabe wird keine zusätzlichen Ausbildungsplätze schaffen. Denn wo Auszubildende fehlen oder Schulabgänger noch nicht ausbildungsreif sind, da kann es keine neue Ausbildung geben.

Der Grundgedanke des Ausbildungsfonds ist falsch. Nicht staatliche Lenkung, die mit erheblichem bürokratischem Aufwand und mit Verwaltungskosten verbunden ist, sondern eine bessere schulische Bildung ist Voraussetzung dafür, dass der aktuelle und künftige Ausbildungsbedarf und damit auch der Fachkräftebedarf gedeckt werden können. Die Unternehmen sind bereit, sich genau in diesem Thema – der Berufsorientierung – zusammen mit den zahlreichen Unterstützungsangeboten für Jugendliche mit aller Kraft zu engagieren.

Niemand versteht, warum ausgerechnet jetzt und in dieser Eile ein Ausbildungsfonds eingeführt werden soll. Aktuell gibt es weit mehr unbesetzte Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber. Überdies gibt es zahlreiche Unterstützungen und Hilfen für Jugendliche, die noch nicht die Ausbildungsreife erlangt haben. Übrigens auch hier mit großem Engagement zahlreicher Unternehmen, die eine Einstiegsqualifizierung für die jungen Leute möglich machen.

Aus diesem Grunde gibt es die Jugendberufsagentur. Sie hilft Schulabgängern, die besondere Unterstützung benötigen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Es gibt bereits zahlreiche Maßnahmen, Institutionen und privatwirtschaftlich organisierte Initiativen, um die Ausbildungsfähigkeit und -bereitschaft von Jugendlichen massiv zu fördern. So leisten beispielsweise die Wirtschaftsjunioren regelmäßig einen wichtigen Beitrag durch Projekte wie „Schule und dann“, durch Bewerbungstrainings, Schülerfirmenmessen oder die Messe „Weser-Jobs“.

In der Begründung für die Einführung einer Ausbildungsumlage heißt es: „Zuschüsse sollen an ausbildende Unternehmen fließen.“ Aber bei den meisten Unternehmen würde ein negativer Saldo entstehen. Nicht, weil sie nicht ausbilden wollen, sondern weil es ihnen an Bewerberinnen und Bewerbern fehlt oder weil sie zu klein sind, um auszubilden. Von vielen kleinen Unternehmen ist zu hören, dass sie finanziell zwar von der Abgabe voraussichtlich profitieren würden. Dennoch sagen auch sie ganz klar: Ausbildung ist keine Belastung, für die wir vom Staat Geld bräuchten! Ein Zuschuss in der geplanten Höhe wird kein Unternehmen motivieren, einen weiteren Ausbildungsplatz anzubieten.

Wir bieten statt dieses bürokratischen Konstrukts als Wirtschaft einen „Pakt für Berufsorientierung“ an. Das wäre der Weg, auf dem gerade auch benachteiligte Jugendliche die Chance bekämen, durch eine Ausbildung in das Berufsleben einzusteigen.

Wir fordern daher, diese unsinnige Planung für eine Ausbildungsabgabe zu stoppen!

Bündnisspartner, Informationen und Petition gegen die Ausbildungsabgabe