Welchen Beitrag leisten sie zur Bewältigung der Krise und wie muss sich die Gesundheitswirtschaft weiterentwickeln, um künftig besser gewappnet zu sein?
Klaus Scholz, Präsident, Apothekerkammer Bremen, nimmt Stellung.
Welchen Beitrag leistet Ihr Haus/Ihre Organisation zur Bewältigung der Covid-19-Krise?
Die Apothekerkammer Bremen hilft den Apotheken vor Ort, ständig neue Informationen für die Patientenberatung, aber auch für den Schutz der Mitarbeiter zu erhalten. Gerade am Anfang der Pandemie herrschte auf beiden Gebieten große Unsicherheit und die Aussagen widersprachen sich oft. So konnten die Apotheken den Patienten, die ja mit Informationen überflutet wurden, helfen die Dinge einzuordnen und sich zu schützen. Die Apotheken wurden über Hygienemaßnahmen, die vor einer möglichen Schließung im Infektionsfall schützen sollten, informiert. Im November übernahmen die Apotheken die FFP2-Maskenverteilung vom Bremer Bürgermeister, Herrn Bovenschulte. Eine große Hilfe für die besonders gefährdeten über 65-Jährigen. Die Kammer organisierte und die Kollegen übernahmen diese gewaltige Kraftanstrengung neben dem normalen Tagesgeschäft.
Wie muss sich die Gesundheitswirtschaft weiterentwickeln, um für pandemische Krisen gewappnet zu sein?
Die Gesundheitswirtschaft muss sich noch besser vernetzen. Die Zusammenarbeit besteht schon zwischen den zahlreichen Mitgliedsorganisationen, aber es müssen mehr Mitglieder werden. Die Vernetzung darf nicht nur in der Führungsebene stattfinden, sondern sie muss auch in der Arbeitsebene, in der die praktischen Probleme gelöst werden, stattfinden. Außerdem müsste es neben den bestehenden Plattformen (zum Beispiel für Arbeitskräftegewinnung und betriebliche Gesundheit) eine Plattform für die Bewältigung von Pandemien geben.