Er wandelt gerne in luftigen Höhen, steht beruflich aber mit beiden Beinen auf der Erde: Michael Pröschild, Geschäftsführer des Unternehmens Holler & Pröschild, das seit über 90 Jahren existiert und alles anbietet, was mit Kranarbeiten zu tun hat.
Als Geschäftsführer hat er selbst primär andere Aufgaben, besitzt aber auch den Kranführerschein, packt also mit an, wenn es erforderlich ist. Neben den beruflichen Aufgaben hat er sich einen zweiten Bereich ausgesucht, in dem er oft von oben auf das Geschehen am Boden herunterblickt. Pröschild ist ehrenamtlicher Feuerwehrmann, genauer: stellvertretender Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Bremen-Arsten. Auf unserem Foto steht er auf einer Drehleiter der Feuerwache 7.
Michael Pröschild
55 Jahre, zwei Kinder
Holler & Pröschild GmbH
Geschäftsführender Gesellschafter
12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Seit 23 Jahren ist er bei der Feuerwehr. „Was mich dabei antreibt, ist vor allem der selbstlose Dienst am Nächsten – füreinander da zu sein.“ Das soziale Miteinander und die Wertevermittlung sind wesentliche Faktoren im Leben und Denken von Michael Pröschild, auch innerhalb der Familie und der Firma. Verantwortung für die Feuerwehr hat er gleich doppelt übernommen, denn Pröschild ist als Zweiter Vorsitzender im Vorstand des Landesfeuerwehrverbandes aktiv.
Höhen hätten ihn schon als Kind fasziniert, erzählt er. Seinerzeit wollte er Flugkapitän werden, aber das habe er später verworfen, „weil ich dafür im Endeffekt zu ortstreu bin“. Die Faszination der Höhen aber blieb. „Das Gefühl, wenn Du oben auf der Leiter stehst, ist unbeschreiblich – die Gedanken entfalten sich ganz anders, dieses Gefühl lässt der Fantasie, den Visionen freien Raum“, schwärmt Pröschild. Zugleich habe es aber etwas Erdendes.
Und dieses Erdende ist wichtig für das Führen seines Unternehmens, das Bremens erstes Kranunternehmen war und das mittlerweile in der vierten Generation besteht. Pröschild ist der Urenkel des Firmengründers Walter Holler, der im Jahre 1933 zunächst im Vogtland ein Fuhrgeschäft gründete und 1945 nach Bremen umsiedelte. Heute hat der Betrieb einen Fuhrpark mit fünf Kranen (Pröschild: „Umgangssprachlich hört man oft Kräne, fachsprachlich sagen wir aber Krane“) und ist überall in der Stadt unterwegs – in der City ebenso wie im Weserstadion, wo bisweilen die Tribünen ein- und ausgebaut werden mussten. „Und das auf engem Raum“, erinnert sich Pröschild, „das war anspruchsvoll, aber auch spannend.“