Tobias Oldenburg (28) wird beim Bremer Unternehmen Genese zum Kaufmann für IT-System-Management ausgebildet. Er ist im dritten Lehrjahr, hat die Ausbildung im August 2021 begonnen und wird voraussichtlich im Juli nächsten Jahres abschließen. Das Bremer Softwarehaus Genese gibt es seit dem Jahr 1992. Es beschäftigt 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon fünf Auszubildende.
Herr Oldenburg, warum haben Sie diese Ausbildung gewählt?
Ich habe mich schon immer an der Schnittstelle zwischen der Softwareentwicklung und der Kundenbetreuung gesehen – nie direkt als Softwareentwickler, aber ich wusste, dass ich gut mit Kunden ins Gespräch gehen kann. Deshalb hatte ich auch Medienwissenschaften mit Informations-Systemtechnik in Kombination studiert, aber das war mir dann doch zu theoretisch. Während der Corona-Zeit ist mir klar geworden, dass ich lieber gleich in die praktische Arbeit gehen sollte …
… und haben sich entsprechend beworben.
Richtig. Ich habe über Google alles abgesucht, was in irgendeiner Form in diese Richtung ging. Von Genese bin ich dann eingeladen worden. Es gab ein Online-Vorstellungsgespräch, dann durfte ich einen halben Tag lang zur Probe arbeiten, und danach ging es eigentlich relativ schnell.
Was macht Ihr Unternehmen, wofür steht es?
Wir sind quasi ein Nischen-Unternehmen für Patentrecht. Wenn jemand eine Idee hat, dann schauen die Patentanwälte, wo sich dieses Patent überhaupt umsetzen lässt, wo es angemeldet werden muss oder in welchen Ländern es eventuell Probleme gibt. Wir stellen die Software zur Verfügung, um im Kern als Content-Management-System zu fungieren, aber auch um alle Arbeitsprozesse in der Kanzlei oder in der Patentabteilung darstellen zu können. Wir haben Schnittstellen zu den europäischen Patentämtern, sodass man dort mit unserer Software direkt etwas einreichen kann.
Wie sieht Ihr Alltag aus?
Ich bin der Erstkontakt – ich nehme die Kundenanfragen an und teile dem Kunden per Telefonat oder per Videokonferenz mit, was wir mit unserer Software bieten können. Und dann erarbeitet man schon mal einen groben Schlachtplan, wo die Reise hingehen könnte, und sucht einen passenden Consultant. Und der zweite Bereich ist das Marketing, die Außendarstellung. Ich kümmere mich um die Pflege der Internetseite und bin dann auch auf Messen tätig.
Das ist viel Verantwortung für jemanden, der noch in der Ausbildung ist.
Ja, ich wollte von Anfang an gerne diese Verantwortung übernehmen. Ich war bei meinem Einstieg ja auch schon knapp 26 und wollte dieses Erlebte unbedingt in den Betrieb einbringen. Und ich bin natürlich sehr froh, dass mir diese Verantwortung auch übertragen worden ist.
Die Ausbildung ist bald beendet, wie geht es weiter?
Übernahmegespräche stehen bald an, ich wünsche mir natürlich, dass ich dort bleiben kann.
Und haben Sie darüber hinaus ein bestimmtes Ziel?
Wenn es beruflich irgendwann einen oder zwei Schritte weiter geht, wäre das schön! Und privat gibt es einen Spruch, den ich mir sehr zu Herzen genommen habe: Ein guter Mensch zu sein, aber sich dabei nicht selbst zu verlieren.
Informationen zur Ausbildung:
www.handelskammer-magazin.de/it-system-kaufmann
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