Handelskammer-Konjunkturindikator weiter auf niedrigem Niveau

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Fachkräftemangel sowie Energie- und Rohstoffpreise drücken auf die Geschäftsaussichten der Unternehmen in Bremen und Bremerhaven.

Auch wenn das laufende Geschäft etwas weniger negativ bewertet wird, haben sich die Geschäftserwartungen für das Jahr 2024 weiter verschlechtert und sorgen bei den Unternehmen für zurückhaltende Investitions- und Personalpläne. Das geht aus der Konjunkturumfrage der Handelskammer Bremen zum Jahresbeginn 2024 hervor.

Die Wirtschaft kämpft demnach weiterhin mit schwierigen Rahmenbedingungen. Dazu zählen geopolitische Gefahren für die Lieferketten und eine überbordende Bürokratie. Ein Großteil der Unternehmen leidet auch unter fehlenden Fach- und Arbeitskräften, der Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise, einer geringen Inlandsnachfrage sowie wachsenden Arbeitskosten.

Der Stimmungsabfall war in der Stadt Bremen bereits im Herbst 2023 zu spüren und kam zum Jahreswechsel auch in der Bremerhavener Wirtschaft an. Knapp die Hälfte aller Befragten aus dem Land Bremen rechnet aktuell mit einer ungünstigen Geschäftsentwicklung im Jahresverlauf.

Besonders ungünstig fallen die Geschäftsprognosen im Baugewerbe, in den Verkehrs- und Logistikdienstleistungen, im Einzelhandel sowie in der Hotellerie und Gastronomie aus. Der Handelskammer-Konjunkturindikator bleibt auf dem Niveau des Vorquartals bei 77 Punkten und notiert damit im zehnjährigen Vergleich (103 Punkte) unverändert auf sehr niedrigem Niveau.

Nachfrageschwäche auf Inlands- und Auslandsmärkten

„Aktuell sind die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven einer Vielzahl von Herausforderungen ausgesetzt, die insgesamt zu einem schwierigen Geschäftsumfeld führen und auf die wirtschaftliche Stimmung drücken“, sagt Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger. „Die Unternehmen befürchten eine anhaltende Nachfrageschwäche im Inland, und auch die Exporterwartungen sind im Moment wenig hoffnungsvoll. Dazu kommen geopolitische Risiken auf internationaler Ebene.“

Mit überbordenden Regulierungen – und häufig auch Überbürokratisierung – werde die Wirtschaft zunehmend in ihrer Leistungskraft gelähmt, Arbeitskräfte würden dadurch unnötig gebunden. „Und das passiert zu einer Zeit, in der die Unternehmen händeringend und immer intensiver nach geeigneten Arbeits- und Fachkräften suchen müssen“, so Dr. Fonger. „Darüber hinaus lastet weiterhin ein enormer Kostendruck durch die hohen Energie- und Rohstoffpreise und die Entwicklung der Arbeitskosten auf den Schultern der Unternehmen.“

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www.ihk.de/bremen-bremerhaven/beraten-informieren2/zahlen-fakten/bremische-konjunktur-aktuell-1301480