Gutes Gewissen to go

Die Firma Greenbox maximiert nicht nur die Umweltverträglichkeit ihrer Verpackungen, sondern sichert auch die sozialen Standards in ihren Lieferketten

Ab Juli 2021 werden Plastik-Einweggeschirr sowie To-go-Becher oder Fast-Food-Verpackungen aus Styropor EU-weit verboten. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern stärkt auch das Bremer Unternehmen Greenbox. Greenbox vertreibt seit zehn Jahren Einweggeschirr und Food-Service-Verpackungen aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen und spricht damit vor allem junge, urbane Konsumenten an. Nach Jahren des rasanten Wachstums beliefert die Firma mittlerweile mehr als 20.000 Geschäftskunden in 38 Ländern.

Vertrieb überwiegend digital

Mit über 600 Produkten aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen bietet der 2009 durch den Bremer Unternehmer Robert Czichos gegründete Öko-Pionier Greenbox eines der umfangreichsten Portfolios der Branche. Das Angebot reicht von der kompostierbaren Menüschale aus Zellulose über den Bio-Pappbecher und den Take-Away-Burgerkarton bis hin zur Tragetasche oder Serviette aus ungebleichtem Recyclingpapier. Der Vertrieb der unterschiedlichen Produkte läuft vorrangig über E-Commerce und richtet sich in erster Linie an gewerbliche Kunden – vom kleinen Streetfood-Stand über Gastronomie- und Catering-Unternehmen unterschiedlicher Größe bis hin zur Systemgastronomie und dem Lebensmitteleinzelhandel.

„Die von uns vertriebenen Produkte unterscheiden sich in erster Linie dadurch, dass sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und kein erdöl-basiertes Plastik für die Herstellung verwendet wird“, erklärt Jörg Ziegler, der das Unternehmen seit April 2020 gemeinsam mit Michael Brink leitet. Bestes Beispiel für diese nachhaltige Firmenphilosophie sind die in Eigenregie in Indien gefertigten, in unterschiedlichen Größen erhältlichen Teller, Schalen oder Tabletts aus Palmblättern: „Die Produkte sind ein Abfallprodukt im wahrsten Sinne des Wortes, denn sie werden mit ganz niedrigem Energieeinsatz aus dem Schaft eines abgefallenen Palmblatts gefertigt. Ohne weitere Bearbeitung sind sie damit schon einsatzbereit und landen anschließend im besten Fall in der Komposttonne.“

Hinzu kommt: Die Mengen an unvermeidbaren CO2-Emissionen, die beim Transport und bei der Verarbeitung aller Produkte anfallen, werden vollständig über ein Klimaschutzprogramm in Indien kompensiert. Parallel dazu bezieht das Unternehmen seinen eigenen Energiebedarf komplett aus Ökostrom und auch der firmeneigene Fuhrpark soll nach und nach gänzlich auf E-Mobilität umgestellt werden: „In der Summe können wir unser gesamtes Sortiment damit klimaneutral anbieten“, so Ziegler.

Zulieferer werden auditiert

Unterstrichen wird das Engagement von Greenbox durch die Selbstverpflichtung, die eigenen Produkte ausschließlich unter sicheren und sozialen Arbeitsbedingungen zu fairen Löhnen und mit geregelten Arbeitszeiten herzustellen. Mittlerweile lässt das Unternehmen deshalb auch seine Lieferanten bezüglich ihrer sozialen Standards auditieren. Parallel dazu wurde Greenbox vor wenigen Wochen in das Bremer Netzwerk „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ aufgenommen.

Greenbox hat sich mit dieser nachhaltigen Strategie erfolgreich am Markt positioniert: Nach Jahren des rasanten Wachstums mit Zuwachsraten von bis zu 40 Prozent beschäftigt das Unternehmen mittlerweile rund 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen. Der Umsatz liegt bei rund 15 Millionen Euro. Kleiner Wermutstropfen: Im abgelaufenen Jahr hat Greenbox seine Ziele Corona-bedingt erstmals nicht vollständig umsetzen können. „Aber wir hoffen, dass das öffentliche Leben im Verlauf des Jahres 2021 wieder anläuft und wir dann wie gewohnt weiter agieren können“, blickt Ziegler optimistisch nach vorn.

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