Grundsteinlegung für Wasserstoff-Großprojekt in der Stahlproduktion

Am 20. April wurde in Bremen-Mittelsbüren der Grundstein für eines der größten Wasserstoffprojekte in Europa gelegt. Das Gemeinschaftsprojekt „HyBit” von SWB, EWE und ArcelorMittal Bremen soll die CO2-Emissionen in der Stahlproduktion deutlich reduzieren.

HyBit steht für „Hydrogen for Bremens industrial transformation“ und markiert den Einstieg in die Dekarbonisierung der Stahlproduktion in Bremen. Ziel von HyBit ist es, am SWB-Kraftwerksstandort Mittelsbüren mittels Elektrolyse grünen Wasserstoff herzustellen. Dieser wird hauptsächlich für die Roheisenerzeugung und die Verarbeitung im Stahlwerk von ArcelorMittal gebraucht. Zudem kann ein Teil des produzierten Wasserstoffs flexibel per LKW an weitere Einsatzorte, beispielsweise Wasserstofftankstellen, transportiert werden.

Die 10-Megawatt-Anlage soll Mitte 2024 in Betrieb gehen und wird dann zunächst rund 1.500 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produzieren. Die Produktionsmengen sollen in Zukunft stufenweise erhöht werden. Dadurch werden rund 11.000 Tonnen CO2 eingespart. Das HyBit-Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro – die Hälfte davon wird vom Land Bremen beigesteuert.

„Europaweit führender Standort für wasserstoffbezogene Anwendungen“

„Während viele andere Projekte in Deutschland noch planen oder auf Genehmigungen warten, wird in Bremen ab heute gebaut“, betonte SWB-Vorstand Dr. Karsten Schneiker. „Möglich wurde dies nur dank der engen Zusammenarbeit mit unseren Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Gemeinsam arbeiten wir im Projekt HyBit mit Hochdruck daran, Wasserstoff als einen weiteren Energieträger in dieser Region zu etablieren.“

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte sieht Bremen mit dem Projekt auf dem Weg, sich „zu einem europaweit führenden Standort für wasserstoffbezogene Anwendungen zu entwickeln“. HyBit lege den Grundstein für den Erhalt der Stahlproduktion am Standort Bremen und für die Sicherung von mehr als 3.000 Arbeitsplätzen.

Meilenstein auf dem Weg zur dekarbonisierten Stahlindustrie

EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler: „Die Realisierung der Energiewende wird ohne Wasserstoff nicht möglich sein. Indem wir die schwankenden erneuerbaren Energien in Wasserstoff umwandeln, können wir grüne Energie bedarfsgerecht bereitstellen.“

ArcelorMittal will den Wasserstoff in verschiedenen Stufen der Stahlproduktion testen, um sowohl in der Erzeugung als auch der Anwendung Erfahrungen zu sammeln. „Das Projekt hat zukünftig ein deutliches Emissions-Einsparpotenzial, und es stellt einen signifikanten Meilenstein auf dem Weg zu einer vollständig dekarbonisierten Stahlindustrie in Bremen und zur Herstellung einer Sektorenkopplung zwischen Industrie und Verkehr dar“, sagte Reiner Blaschek, Vorsitzender der Geschäftsführung von ArcelorMittal Bremen.

Bild oben:
Grundsteinlegung für das HyBit (von links): Peter Rößner (Apex Group), Stefan Dohler (EWE), Dr. Karsten Schneiker (SWB), Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt, Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer und Reiner Blaschek (ArcelorMittal Bremen).