Der traditionelle Gästeabend des Einzelhandels dient neben der Kontaktpflege auch immer der Ermittlung eines aktuellen Stimmungsbarometers, wie Stefan Storch, Vizepräsident des Handelsverbands Nordwest, bei der Begrüßung der Gäste am 18. Juni im Konferenzzentrum von Radio Bremen hervorhob. Er selbst zeichnete dabei ein positives Bild der vergangenen Jahre.
Seit 2010 seien die Umsätze von 450 auf 650 Milliarden Euro gestiegen – woran der stationäre Handel mit 85 Prozent weiterhin den größten Anteil habe. Auch die Zahl der Beschäftigten und die Konsumfreudigkeit in Deutschland zeigten erfreuliche Trends.
„Die Zahlen zeigen eine robuste und widerstandsfähige Branche, die alles andere als dem Untergang geweiht ist“, betonte er. Allerdings stelle sich angesichts der Schwierigkeiten in den Stadtzentren die Frage, wo der Einzelhandel zukünftig stattfinden solle. Es gelte jetzt, die hervorragende Ausgangsbedingungen zu nutzen, um die richtigen Rahmenbedingungen für die Handelsstandorte zu schaffen.
Ein zentraler Punkt ist dabei das Thema Sicherheit und Sauberkeit in den Zentren. Handelskammer-Vizepräses Stefan Brockmann verwies in seiner Rede auf den Runden Tisch, den die Handelskammer im vergangenen Jahr zu diesen Fragestellungen ins Leben gerufen hat. Er lobte dabei das Engagement des Innensenators, kritisierte aber auch, dass die Umsetzung von Maßnahmen in den verschiedenen politischen Ressorts oft zu lange dauere. „Es gibt viele Bemühungen, aber leider zu wenige echte Durchbrüche“, sagte er.
Neben dem Einsatz für mehr Sicherheit und Sauberkeit bestehe weiterhin auch in nahezu allen anderen Bereichen Handlungsbedarf. „Hier allerdings nur die Verwaltung in der Verantwortung zu sehen, greift zu kurz“, so Brockmann. „Letztlich entscheiden wir alle mit unserem täglichen Verhalten darüber, wie sicher und sauber unsere Stadt ist. Jeder kann Vorbild sein!“
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Stefan Storch, Vizepräsident des Handelsverbands Nordwest, verwies auf die positiven Entwicklungen in der Branche.