Erfolgsgeschichte geht in die nächste Runde

Seit der Gründung der so genannten Business Improvement Districts (BIDs) im Ansgari-Quartier und in der Sögestraße kümmern sich die dortigen Anlieger gemeinsam darum, ihren Standort noch attraktiver zu gestalten. Nun wurde das Erfolgsmodell an beiden Standorten um weitere fünf Jahre verlängert.

Business Improvement Districts

Das Konzept der Business Improvement Districts (BIDs) entstand als Reaktion auf die wachsende Konkurrenz der Innenstädte durch Einkaufszentren und wurde 1970 in Toronto (Kanada) zum ersten Mal in die Praxis umgesetzt. Bei einem BID handelt es sich um ein klar begrenztes Gebiet, in dem die Grundeigentümer in Eigenorganisation Maßnahmen zur Aufwertung ihres Quartiers veranlassen. Sofern nicht mehr als ein Drittel von ihnen der zeitweisen Einrichtung eines BID widerspricht, sind nach dessen behördlicher Genehmigung alle ansässigen Eigentümer verpflichtet, eine BID-Abgabe zu leisten. Die gesetzliche Grundlage dafür liefert in Bremen das 2006 verabschiedete „Gesetz zur Stärkung von Einzelhandels- und Dienstleistungsquartieren“.

Das BID Ansgari-Quartier im Bereich Ansgarikirchhof ist das älteste BID Bremens und das wohl kleinste Deutschlands. Seit seiner Gründung 2009 hat die dortige Eigentümergemeinschaft Maßnahmen mit einem privaten Volumen von rund einer Million Euro umgesetzt. Entstanden ist ein grüner Platz mit jahreszeitlich angepassten Aktionen wie Sandkästen für Kinder, urbanen Gärten im Frühling und Herbst, Konzerten im Sommer und beleuchteten Bäumen im Winter. Beim europaweit ausgeschriebenen BID-Award der IHK-Organisation wurde die Standortgemeinschaft 2016 für das Engagement der Anlieger, die Platzgestaltung und die positive Verknüpfung mit der Zwischennutzung „Citylab“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Durch die Verlängerung des BID bis Ende 2027 stehen in den kommenden fünf Jahren weitere 350.000 Euro an privaten Mitteln für die Weiterentwicklung des Quartiers zur Verfügung.

Das seit 2012 bestehende BID Sögestraße hat den Standort ebenfalls mit zahlreichen Aktionen gefördert und bereits 2013 den BID-Award gewonnen. Die Eigentümer und Geschäftsanlieger von Bremens belebtester Shoppingstraße finanzieren über ihr BID unter anderem Veranstaltungen, eine festliche Winterbeleuchtung, eine Begrünung mit Lorbeerbäumchen und einen privaten Reinigungsdienst. In der Vergangenheit haben sie dafür bereits rund 1,15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die für die kommenden fünf Jahre vorgesehenen Maßnahmen sind mit weiteren 600.000 Euro veranschlagt. Mit der Umsetzung haben beide Standortgemeinschaften die CS City-Service GmbH beauftragt, eine Tochter der CityInitiative Bremen Werbung e.V. und der Brepark GmbH.

Werterhalt der Immobilien

Markus Haacke, im Wirtschaftsressort für die BIDs zuständig, hält deren Arbeit für wichtig, weil sie durch die Generierung privater Mittel standortstärkende Maßnahmen umsetzen: „Gerade in der aktuellen Zeit, in der durch die Corona-Pandemie der Online-Handel noch einmal Aufwind bekommen hat, sind die durch die BIDs geplanten Maßnahmen elementare Mittel, um den stationären Einzelhandel in den beiden Quartieren für die Zukunft abzusichern“, macht er deutlich.

Das Besondere an den beiden BIDs in Bremen sei, dass sie schon seit vielen Jahren kontinuierlich und verlässlich umgesetzt und nun noch einmal für weitere fünf Jahre fortgesetzt würden. Das zeige, „wie gut das Instrument bei den Grundstückseigentümerinnen und -eigentümern ankommt und für wie wichtig sie es – auch in Betracht auf den Werterhalt ihrer Immobilien – erachten“. Letztlich kämen die Maßnahmen der gesamten Innenstadt zugute, betont Haacke: „Durch die Standortsicherung gewinnt die Innenstadt attraktive Orte, die die Bremer City wiederum stärken.“

Weitere Informationen zu den BIDs
www.bremen-city.de/de/stadtentwicklung/bids