Mit Mitarbeitern aus 24 Nationen führt GCP-Service weltweit Studien für die Zulassung von Produkten der Medizintechnik- und Arzneimittelindustrie durch
Ein neues Medikament oder ein neuer Impfstoff werden von den Behörden nur dann auf dem Markt zugelassen, wenn die Wirkung in umfangreichen Tests nachgewiesen wurde. Im Labor werden zunächst Studien an Zellen und Organen vorgenommen, ehe das Medikament an Tieren und später an Menschen getestet wird. An dieser Stelle kommen in der Regel die Contract Research Organisations (CRO) ins Spiel, zu deutsch Auftragsforschungsinstitute: Sie planen und managen klinische Studien für die Medizintechnik-, Arzneimittel- und Biotech-Industrie. In Bremen ist eine einzige, aber sehr erfolgreiche CRO ansässig: Die GCP-Service International Limited & Co. KG, die 2004 gegründet wurde. GCP steht für Good Clinical Practice, dem internationalen Qualitätsstandard für Arzneimittelprüfungen.
In 16 Jahren auf rund 120 Mitarbeiter gewachsen
Gründer und Geschäftsführer Dr. Andreas Grund hat sich bewusst für den Standort Bremen entschieden. Nach seinem Studium der Ernährungswissenschaft mit Promotion an der Universität Kiel begann Grund bei einer großen amerikanischen CRO zu arbeiten und für sie den norddeutschen Raum zu betreuen. Aufgrund der schlechten Anbindung wollte er weder zurück in seine Geburtsstadt Stade noch in Kiel bleiben und Hamburg war ihm zu groß – so fiel die Wahl auf Bremen. Nach zwei Jahren wechselte Grund zu einer börsennotierten schottischen CRO, aber schließlich kam die Erkenntnis: „Konzerndenken liegt mir nicht, darum habe ich mich für ein eigenes Unternehmen entschieden“, sagt Grund. Also hat er die GCP-Service International gegründet.
Gestartet ist er in einem Zwei-Zimmer-Apartment als Büro. Nach zwei Monaten stellte er seine erste Mitarbeiterin ein, nach eineinhalb Jahren zog das Unternehmen in ein größeres Büro und später an den heutigen Standort in der Anne-Conway-Straße im Technologiepark. Inzwischen hat GCP-Service rund 120 Mitarbeiter an mehreren Standorten im In- und Ausland, etwa 70 von ihnen arbeiten in Bremen.
Vertrauen und Motivation stehen an erster Stelle
„Bei meiner Gründung haben mir alle von Bremen abgeraten“, sagt Grund. „Keine Biotech-Unternehmen, kein Uniklinikum – das Umfeld sei ungeeignet und wo sollte ich geeignete Mitarbeiter finden?“ Grund hat diesbezüglich seine ganz eigene Philosophie. „Für mich stehen Engagement und Vertrauen immer an erster Stelle. Das Fachwissen kann ich Erwachsenen lehren, Engagement und Vertrauen dagegen nicht.“ Viele seiner Mitarbeiter sind Biometriker, Biologen, Chemiker oder Ernährungswissenschaftler, die meisten sind Quereinsteiger. Durch „Learning by doing“ haben sie sich das nötige Wissen angeeignet, um beispielsweise Studien zu künstlichen Gelenken, Covid-Schnelltests oder zu Medikamenten gegen Covid 19, Influenza, Krebs, Augen- und Hauterkrankungen durchzuführen. „Unser Team ist für Planung, Qualitätskontrolle von Studiendaten, Einreichungen bei Behörden und Ethikkommissionen, Organisation, Datenmanagement und die statistische Auswertung verantwortlich. Wir sind neutral, die gute Wirksamkeit eines neuen Medikamentes als Studienergebnis freut uns, ist aber nicht zwangsläufig unser Ziel, sondern eine wissenschaftlich und regulatorisch hochwertige Studie“, erzählt Grund.
Studien auf allen Kontinenten
GCP führt weltweit Studien durch. „In unserem Team arbeiten mehr als 24 Nationalitäten, Englisch ist unsere Unternehmenssprache. Wir haben ein globales Netzwerk aus Prüfzentren, mit denen wir nach strengen Regularien und Qualitätsstandards zusammenarbeiten. In Deutschland suchen wir die Ärzte aus, die wiederum die freiwilligen Patienten oder Probanden auswählen. Das Personal an den Prüfzentren wird von uns geschult.“ Die Studien bis zur Zulassung finden in drei Phasen statt: Zunächst wird die Verträglichkeit mit gesunden männlichen Probanden getestet. Dann folgen größere Studien mit 100 bis 200 Probanden oder auch mit 5.000 Teilnehmern – je nachdem, ob zum Beispiel eine bestimmte Wirkung oder der Schutz durch einen Impfstoff nachgewiesen werden soll.
Grund und sein Teilhaber und Mitgeschäftsführer Kai Schuirmann können sich auf ihr Team verlassen. „Im Branchenvergleich haben wir eine geringe Fluktuation, unsere Mitarbeiter sollen sich wohl fühlen“, sagt er. Flache Hierarchien, viel Mitbestimmung und ein ausgeprägtes Wertesystem mit Respekt, Toleranz, Vertrauen und Ehrlichkeit, dazu die Vorteile wie gute Erreichbarkeit, offener Umgang mit ausländischen Bürgern und relativ moderate Lebenshaltungskosten in Bremen im Vergleich zu den CRO-Hochburgen München und Frankfurt – das seien gute Gründe für sein Team, bei GCP zu bleiben.
Dazu kommt, dass sich das Unternehmen klar in Richtung Zukunft orientiert. Ein Schwerpunkt im Dienstleistungsspektrum von GCP ist das Data Management. „Wir haben unsere eigene Software, die wir stetig weiterentwickeln“, so Grund. „Künstliche Intelligenz ist die Zukunft, es tut sich so viel und wir werden unsere Prozesse entsprechend ausrichten.“
Kontakt und Informationen:
www.gcp-service.com