Die Unterbrechung des Traums

Paco’s Taverne änderte wegen Corona den Fokus – und schaffte damit einen guten Start

Der Traum war schon lange da, gewachsen in vielen Jahren. Im vergangenen Jahr wollte José Francisco Iglesias Carbajales, genannt Paco, in Bremerhaven ein Restaurant mit spanischen Gerichten anbieten. In gemütlicher Atmosphäre, mit 15 bis 20 Tischen, so wie er sich dies schon immer gewünscht hatte. Doch die Corona-Pandemie machte das Leben dieses Traums unmöglich. „Im Frühjahr war klar, dass sich das nicht umsetzen lassen würde“, so der aus Galizien stammende Iglesias.

Also musste er umdisponieren, und Iglesias ließ sich den Mut nicht nehmen; im Gegenteil. Der Jungunternehmer steckte seine Energie fortan in die Eröffnung eines spanischen Feinkostgeschäfts – mit Spezialitäten aus seiner Heimat Galizien, also spanischer Wurst, Weinen, Käse, Oliven und allem anderen, was dazu gehört. Schon im Dezember 2020 konnte er sein Geschäft eröffnen. In „Paco´s Taverne“, so der Name, gibt es seither alle genannten Waren zu kaufen, inklusive fachkundiger, freundlicher Beratung. Iglesias kann sich anpassen, er weiß was er will und er ist immer zuversichtlich – eine ganz wichtige Eigenschaft in dieser Pandemie. Der Auftakt war schon mal gelungen, sagt er: „Bei der Eröffnung war die ganze Nachbarschaft da, und ich denke, alle haben sich sehr wohl gefühlt.“

„Ich wollte mein eigener Herr sein“

Der 34-Jährige hat schon einiges erlebt: Aus der galizischen Stadt Pontevedra stammend, zog er nach dem Tod des Vaters im Alter von vier Jahren mit seiner Mutter zu den Großeltern, die in Cuxhaven lebten. Nach der Schule absolvierte er eine Lehre zum Restaurantfachmann und arbeitete viele Jahre lang in diesem Bereich – den Traum vom eigenen Restaurant immer im Hinterkopf. Die Mutter ging zurück nach Galizien, Paco blieb. 2019 zog er nach Bremerhaven, wo er im „Haus am See“ angefangen hatte; zuletzt war er Geschäftsführer der Strandbar „Havenlounge“.

Dann kam der Plan mit dem Restaurant: „Ich wollte mein eigener Herr sein.“ Die Finanzierung stand schon, ehe Corona den Plan vereitelte – und er Plan B entwickelte und ihn erfolgreich umsetzte. Der Dezember mit dem Weihnachtsgeschäft lief gut, sagt er, während er im Januar und Februar schon die Pandemie-Auswirkungen gespürt habe: „Man merkt, viele Leute bleiben lieber zuhause.“

Dennoch bleibt er seinem Naturell entsprechend optimistisch – und der ursprüngliche Traum lebt ohnehin weiter. Vom schönen Restaurant mit feinen spanischen Speisen. Erst einmal sei zwar das Feinkostgeschäft das Wichtigste, aber irgendwann werde es auch klappen mit dem Restaurant, sagt Iglesias: „Vielleicht kann ich dann ja auch beides dual machen – mal schauen!“

Pacos Taverne
Langener Landstraße 262
27578 Bremerhaven
www.pacos-taverne.de