Die Trompete als Ausgleich

B2B-Unternehmer Wolfgang Paltinat hatte seine eigene Big Band

Wolfgang Paltinat
60 Jahre alt
Vertriebs- und Marketingwerk GmbH
Geschäftsführender Gesellschafter (mit Ralph Landwehr)
12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Fotografiert von Jörg Sarbach

Mit Musik geht alles besser – das ist Zeit seines Lebens auch das Motto von Wolfgang Paltinat, einer von zwei geschäftsführenden Gesellschaftern des B2B-Dienstleisters VM-Werk. Aus dem 60-Jährigen hätte ein Berufsmusiker werden können, das Talent und auch die Ausbildung dazu hätte er – doch es war seine bewusste Entscheidung, dass die Musik, was das Berufliche betrifft, nur die zweite Geige spielt, pardon: die Trompete. Denn dieses Instrument ist es, das Paltinat von Beginn an am Herzen lag. Schon ganz früh, im Alter von zehn Jahren, entdeckte er das Instrument für sich. „Es war der Klang, der mich von Anfang an fasziniert hat“, erzählt er.

Und doch: Das Berufsmusikertum wäre für ihn nie eine wirkliche Alternative gewesen. „Es ist eher ein Ausgleich zum Berufsleben“, sagt Paltinat. „Ich habe die Musik nie als Einkommensquelle betrachtet.“ So startete er 1985 eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann, obwohl er seit seiner frühesten Jugend Einzelunterricht am Konservatorium Bremen bekommen hatte.

Die Musik spielte schon immer eine wichtige Rolle in seinem Leben: Rasch landete er in einem Orchester – in dem er schon zu Teenie-Zeiten seine spätere Frau kennenlernte. Schnell gründete er auch selbst eines: die Big Band Grambke, die später auch als Big Band Bremen firmierte, viele Konzerte spielte und fünf CDs produzierte, mit Wolfgang Paltinat als Leiter. Der legte vor drei Jahren dennoch diese Aufgabe nieder – „es war Zeit dafür“, sagt er, die Aufgabe als Leiter einer Big Band habe viel Spaß gemacht, aber eben auch viel Zeit benötigt.

Zu diesem Zeitpunkt war er längst auch schon beruflich ein Macher – mit einem alten Freund als Vertriebsspezialisten hatte er ein Unternehmen gegründet. Mit Erfolg: Zunächst waren sie zu zweit, heute haben sie 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Unsere Idee war es, auch kleinen Unternehmen die Möglichkeit einer professionellen Kundenakquise zu überschaubaren Preisen zu geben“, sagt Paltinat. So ganz die Finger lassen von der Musik kann er dann allerdings doch nicht. Gemeinsam mit seiner Frau wird er wahrscheinlich wieder in einem Orchester einsteigen, in einem klassischen. „Das ist Neuland, und das reizt mich“, so Paltinat. Aber diesmal nur als einfaches Mitglied: „Die Zeiten als Bandleader sind definitiv vorbei.“