Bremer Wirtschaft informiert sich im Silicon Valley über KI-Entwicklungen in der Logistik

Eine Bremer Delegation hat vom 16. bis 21. März das Silicon Valley in den USA besucht, um sich über aktuelle Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz – insbesondere mit Bezug zur Logistik – zu informieren.

Auf der Agenda standen Besuche bei innovativen Technologieunternehmen wie BackOps, Plug and Play Mobility, Starship Technologies, Nuro AI, Soff AI, Fiege, Uber Freight, InOrbit AI, Volvo und Sofar Ocean. Darüber hinaus führte die Delegation Gespräche mit dem Port of Oakland, dem deutschen Generalkonsulat und Germany Trade & Invest (GTAI).

Die Reise unter der Leitung von Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt wurde vom Northern Germany Innovation Office (NGIO) und der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) organisiert. Rund 20 Vertreterinnen und Vertreter aus bremischen Unternehmen und Instituten nahmen teil. Auch die Handelskammer Bremen begleitete die Delegation.

„Mit dieser Reise wollen wir gezielt Innovationen identifizieren, Erkenntnisse für Bremen gewinnen und den Austausch mit Unternehmen nutzen, die die Logistikbranche heute technologisch prägen“, sagte Senatorin Vogt. „Die Entwicklungen in KI und Robotik schreiten schnell voran, und wir müssen diese aktiv nutzen, um den Bremer Logistikstandort wettbewerbsfähig zu halten.“

Die Delegationsreise widmete sich verschiedenen KI-Ansätzen in der Logistik. Schwerpunkte waren die Optimierung der Letzte-Meile-Logistik, also der Auslieferung von Waren zu den Endverbrauchenden, intelligente Tourenplanung und -optimierung sowie die Implementierung KI-basierter Robotik-Systeme in der Lagerlogistik. Auch die nachhaltige Gestaltung internationaler Lieferketten und die Integration digitaler Tools in den Hafen- und Schifffahrtsbetrieb standen im Fokus.

Anregungen für Bremen und Bremerhaven

„Die Reise hat viele wertvolle Einblicke in die Zukunft der Logistik durch künstliche Intelligenz geboten“, berichtete Torsten Grünewald, stellvertretender Leiter des Geschäftsbereichs International der Handelskammer. „Wir haben innovative Unternehmen besucht, sind tief in die Start-up-Kultur eingetaucht und haben zentrale Learnings für Bremen und Bremerhaven mitgenommen.“

Wichtige Erkenntnisse seien beispielsweise:

  • Automatisierung, datenbasierte Entscheidungen und intelligente Systeme optimieren Lieferketten, senken Kosten und fördern Nachhaltigkeit.
  • Autonomes Fahren befindet sich im Aufschwung – selbstfahrende Lkw und KI-gestützte Routenplanung stehen kurz vor dem Durchbruch.
  • Risikobereitschaft und ein hohes Innovationstempo prägen das Silicon Valley. „Ein 1:1-Transfer ist schwierig, doch Deutschland muss wettbewerbsfähig bleiben und Lösungen finden, die zu unserem KMU- und mittelstandsgeprägten Wirtschaftsmodell passen“, so Grünewald.
  • Vernetzung von Universitäten, Investoren und Unternehmen sichert Innovationskraft. Deutschland muss stärker in Ausbildung und Fachkräftebindung investieren.
  • Bürokratie abbauen, Prozesse beschleunigen: Weniger Hürden, mehr Kooperation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sind essenziell für Innovation.
  • Veränderungen in der US-Innovationspolitik und neue Visa-Regelungen können langfristige Auswirkungen haben.

„Nun gilt es, diese Impulse zuhause in Bremen und Bremerhaven umzusetzen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln“, betonte Grünewald. „Vielen Dank an Senatorin Kristina Vogt für die Leitung der Reise, alle mitgereisten Delegationsmitglieder für die tolle Atmosphäre und die engagierten Diskussionen sowie die Organisatoren.“

Die Stationen wurden vom NGIO speziell auf die Interessen der Teilnehmenden abgestimmt. Das NGIO ist eine gemeinsame Initiative der Wirtschaftsförderungen aus Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg. Ihr Ziel ist es, Partnerschaften, Technologietransfer und Kontakte zwischen Norddeutschland und den technologisch innovativsten Regionen in den USA herzustellen.

Bild oben:
Die Bremer Delegation in San Francisco.
Foto: Christopher Schönhagen/Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation