Der 28-jährige Lina Patarroyo ist im zweiten Ausbildungsjahr und wird bei Applus+ BKW (BK Werkstofftechnik – Prüfstelle für Werkstoffe GmbH) zur Werkstoffprüferin in der Fachrichtung Metalltechnik ausgebildet. Applus+ BKW ist als akkreditiertes und unabhängiges Labor für Werkstoff- und Materialprüfungen Teil der internationalen Applus-Gruppe und seit mehr als 35 Jahren an seinem Standort in Bremen-Arsten tätig.
Warum haben Sie sich für eine Ausbildung zur Werkstoffprüferin entschieden?
Ich habe in Kolumbien bereits ein Ingenieurstudium abgeschlossen und anschließend als Werkstoffinspektorin für zerstörungsfreie Prüfungen gearbeitet. Nach drei Jahren wollte ich gerne in ein anderes Land gehen und eine neue Sprache lernen. Da habe ich mich für deutsch entschieden und habe in Deutschland und Österreich als Au Pair gearbeitet. Um in Deutschland als Ingenieurin zu arbeiten, fehlten mir die Fachbegriffe und auch die deutschen Normen kannte ich nicht – darum wollte ich die Ausbildung machen.
Was hat Sie bereits in Kolumbien für Werkstofftechnik motiviert?
Ich habe mich schon als Kind dafür interessiert, wie und mit welchen Materialien Dinge gebaut werden. Mein Vater ist Ingenieur, hat mir viel gezeigt und mir alle möglichen Materialien von Stahl bis Aluminium erklärt.Für mich war früh klar, dass auch ich Ingenieurin werde, und meine Mutter und meine Schwester haben mich darin bestärkt. In meinem Studiengang war ich eine von vier Frauen – und die einzige, die das Studium beendet hat.
Wie haben Sie die Ausbildung bei Applus+ BKW gefunden?
Ich war gerade in Österreich und habe im Internet nach Ausbildungsplätzen gesucht. Die Applus-Gruppe ist auch in Kolumbien bekannt und so bin auf die Stelle bei Applus+ BWK in Bremen gestoßen und habe mich beworben. Die Bewerbungsgespräche haben wir online geführt, erst auf Spanisch und dann auf Deutsch. Im August 2021 habe ich mit der Ausbildung angefangen, und es gefällt mir wirklich sehr gut.
Was gefällt Ihnen denn am besten?
Na ja, die Inhalte kenne ich ja fast alle schon – aber eben nur auf Spanisch. Nun lerne ich alles noch mal auf Deutsch. Wir haben viele internationale Kunden, insbesondere aus der Luft- und Raumfahrt, das gefällt mir. Wir machen sowohl zerstörende und auch zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen, jede Prüfung ist wieder anders. Für die Berufsschule fahre ich zwei Tage pro Woche nach Hamburg. Dort habe ich nette Leute kennen gelernt, mit denen ich bei Projekten zusammenarbeite. Mathematik und Physik machen mir am meisten Spaß.
Wie lange dauert die Ausbildung?
Normalerweise 3,5 Jahre, wenn es mit der Sprache klappt, kann ich evtl. verkürzen. Parallel dazu lasse ich meinen Studienabschluss aus Kolumbien anerkennen. Ich möchte gerne in Deutschland und auch hier im Unternehmen bleiben, ich fühle mich hier sehr wohl.
Das Unternehmen:
www.bk-werkstofftechnik.com/de/
Informationen zur Ausbildung:
handelskammer-magazin.de/werkstoffpruefer
Informationen zu allen Berufen im Bereich der Handelskammer:
www.handelskammer-bremen.de/berufe
Ansprechpartner bei der Handelskammer:
www.handelskammer-bremen.de/ausbildungsberatung