Azubi im Porträt: Chemielaborantin Lilaf Khalaf

Lilaf Khalaf ist 23 Jahre alt und zurzeit im dritten Lehrjahr ihrer Ausbildung zur Chemielaborantin bei der Intertek Food Services GmbH.

Warum haben Sie sich für eine Ausbildung zur Chemielaborantin entschieden?
Vor fünf Jahren bin ich mit meinen Eltern aus Syrien nach Deutschland gekommen. In Syrien hatte ich mein Abitur gemacht und wollte Pharmazie studieren. Chemie war in der Schule mein Lieblingsfach. Aber dann sind wir geflüchtet. In Bremen habe ich mein Abitur anerkennen lassen und zunächst zwei Jahre lang an der Volkshochschule Deutsch gelernt. Dann habe ich mich über ein Pharmaziestudium in Deutschland informiert, aber dafür war mein Deutsch noch nicht ausreichend. Darum habe ich mich für eine Ausbildung als Chemielaborantin entschieden, um zunächst die Arbeit im Labor und auch die vielen Fachbegriffe in der Chemie kennen zu lernen.

Wie sind Sie auf die Stelle bei Intertek aufmerksam geworden und warum haben Sie sich dort beworben?
Im Internet hatte ich die Stellenanzeige von Intertek entdeckt. Das Unternehmen hat mir gut gefallen und ich habe mich sehr gefreut, als ich die Zusage für den Ausbildungsplatz bekam. Intertek prüft weltweit Qualität und Sicherheit von Produkten, Prozessen und Systemen. In Bremen werden ausschließlich Lebensmittel und insbesondere Honigprodukte analysiert.

Warum macht Ihnen die Arbeit im Labor Spaß?
Die Arbeit von der Probenentnahme bis zum Probenbericht ist sehr vielfältig. Die Proben werden per Hand vorbereitet, aber für die Analyse und Auswertung haben wir hochkomplexe Hard- und Software. Wir müssen die Geräte nicht nur bedienen, sondern auch Fehler erkennen und beheben können. Bei Intertek werden rund 300 Proben pro Tag untersucht, das sind bis zu 1500 Analysen und 4500 Prüfberichte wöchentlich. Als Auszubildende darf ich zwar noch keine Auswertungen machen, aber sonst bin ich bei allen Arbeitsschritten dabei und meine Kollegen erklären mir alles ganz genau.

Wie ist das Beste an der Berufsschule?
Meine Lieblingsfächer sind Spektroskopie und Chromatographie, beides finde ich sehr spannend. Im Unternehmen laufen die Geräte quasi rund um die Uhr, da bleibt kaum Zeit, dass wir auch mal „in die Geräte reinschauen“. Dafür gibt es eine Kooperation mit der Uni Bremen, dort lernen wir die Grundlagen der instrumentellen Analytik und somit die Geräte auch von innen kennen.

Was kommt nach der Ausbildung?
Ende 2021 bin ich fertig. Nach meiner Abschlussprüfung würde ich gerne bei Intertek bleiben und Berufserfahrung sammeln. Aber ich habe noch immer den Traum, Pharmazie zu studieren. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, beides zu kombinieren.

Intertek:
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