Ausbildungsverbünde bieten zusätzliches Fachkräftepotenzial

Mit Ausbildungsverbünden bei der „Ausbildungsgesellschaft (ABiG)“ in Bremen und dem „Seestadtverbund“ in Bremerhaven fördert der Senat zwei Angebote für junge Menschen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz bekommen haben. Für Unternehmen können diese Nachwuchskräfte sehr interessant sein – Praktika bieten die Chance, sich kennenzulernen.

„Mit unserem Konzept ermöglichen wir Jugendlichen den Start in eine Berufsausbildung und unterstützen sie dann beim Übergang in eine betriebliche Ausbildung“, erklärt Frank Rehfeldt, Geschäftsführer der Ausbildungsgesellschaft Bremen mbH (ABiG). „Ähnlich wie bei einer betrieblichen Ausbildung besuchen die Jugendlichen dabei parallel die Berufsschule und erhalten auch eine attraktive Ausbildungsvergütung. Die praktische Berufsausbildung absolvieren sie dann bei einer der beteiligten Weiterbildungseinrichtungen. Und am Ende der Ausbildungszeit machen sie eine Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer.“

Die Palette an möglichen Fachrichtungen reicht dabei vom Kaufmann bzw. der Kauffrau für Büromanagement über die Fachkraft für Lagerlogistik bis hin zum/r Tischler/in oder dem Koch bzw. der Köchin. Weitere Optionen sind die Ausbildung zum/r Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, zum/r Anlagenmechaniker/in, zum/r Fachinformatiker/in oder im Bereich Gartenbau.

Angebote auch in Bremerhaven

Der Ausbildungsverbund für die Stadt Bremen stellt bislang in zwei Jahrgängen insgesamt rund 250 Ausbildungsplätze zur Verfügung, das Projekt „Ausbildung PLUS im Seestadtverbund“ betreut mehr als 220 Jugendliche. Die – angesichts der kleineren Stadt – vergleichsweise hohe Zahl in Bremerhaven kommt dabei nicht von ungefähr: „Hier bei uns ist der Bedarf sicher noch etwas höher als in Bremen“, erklärt Andreas Nowacki, Geschäftsführer der Berufliche Bildung Bremerhaven GmbH, die das Projekt „Ausbildung PLUS im Seestadtverbund“ betreibt. „Das liegt zum einen daran, dass wir hier auch prozentual deutlich weniger Ausbildungsplätze haben. Zum anderen gibt es bei uns eine vergleichsweise hohe Sockelarbeitslosigkeit, die dann häufig auch in die nächste Generation fortgetragen wird.“

Eine große Herausforderung ist entsprechend auch der große Unterstützungsbedarf, den viele der Azubis haben: „Unser Konzept hat deshalb ganz klar auch einen hohen pädagogischen und teilweise auch psycho-sozialen Fokus“, so Andreas Nowacki. „Neben der fachpraktischen und fachtheoretischen Ausbildung umfasst das Angebot entsprechend auch die Deutsch-Sprachförderung oder die Unterstützung in komplizierten Lebenslagen.“

Praktika als Bewährungschance

Trotz dieser Schwierigkeiten kommen viele der Azubis problemlos für eine betriebliche Übernahme in Frage. Damit das funktioniert, ist es aber ganz entscheidend, dass die jungen Menschen ihre Praktika in Betrieben des ersten Arbeitsmarktes absolvieren: „Denn nur so haben sie die Chance, sich zu bewähren, um dann in die betriebliche Ausbildung übernommen zu werden“, so Frank Rehfeldt.

Unternehmen, die Praktika anbieten möchten, können sich an die beiden Verbünde wenden. Kontakt:

Ausbildungsgesellschaft Bremen mbH (ABiG)
Frank Rehfeldt
Tel. 0421 361-92740
frank.rehfeldt@abig-bremen.de
bwu-bremen.net/abig/

Ausbildung PLUS im Seestadtverbund
Olaf Wendt
Tel. 0471/309515-44
owendt@bb-bremerhaven.de
www.bb-bremerhaven.de/index.php/ausbildung-plus