Einen ganz besonderen Weg ging die Event-Agentur Joke. Als die Stadt Bremen im Dezember 2020 plante, mit zunächst 1400 Impfungen pro Tag gegen die Pandemie vorzugehen, erarbeitete eine Gruppe Bremer Unternehmen einen Vorschlag, wie man deutlich mehr Menschen schützen könnte – gemeinsam starteten sie die „Initiative Bremen impft“, die auch von der Handelskammer maßgeblich unterstützt wird.
Auf Initiative von Kurt Zech wurden Pläne gemacht und der Kontakt zu Politik und Verwaltung gesucht, anschließend entsprechend verhandelt. „Wir wollten Barrieren abbauen, die damals sichtbar waren“, sagt Joke-Geschäftsführer Christian Seidenstücker über das Verhältnis zwischen Unternehmen und Politik. „Es sollte ein Miteinander werden.“ Der Plan ging bekanntlich auf: Innerhalb von vier Tagen wurde ein Call-Center auf die Beine gestellt, das von Ausschussmitgliedern der Handelskammer auch mit Hardware- und Geldspenden unterstützt wurde. Noch im gleichen Monat konnte auch das Impfzentrum seinen Betrieb aufnehmen.
Die Durchführung des Projekts übernahm Joke, ebenso wie die Akquise der für das Impfzentrum und das Call-Center benötigten Mitarbeiter. Diese Beschäftigten kamen überwiegend aus der Hotellerie und aus der Veranstaltungs- und Künstlerszene. „Wir haben aber auch bei den großen Unternehmen wie Mercedes, AOK und swb nachgefragt, die ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten.“ Entsprechend schnell konnten Erfolge gezeitigt werden, insgesamt wurden 250 Menschen engagiert.
„Wir sind bei der Durchführung analytisch vorgegangen“, sagt Seidenstücker, der betont, dass es ihm dabei nicht in erster Linie um seine Firma gegangen sei: „Wir wollten einfach mit gutem Beispiel vorangehen“ – allerdings gäbe es in dieser Sache nur Gewinner. „Wir haben tolle Erfahrungen gemacht, viel Dankbarkeit erfahren“, sagt er, und: „Im Grunde haben wir, was die Organisation betrifft, das gemacht, was wir auch sonst immer machen – nur dass die Umstände dieses Mal anders waren.“
Das Know-how hat sich auch unter diesen Umständen bewährt. Der Aufbau des Impfzentrums fand deutschlandweit mediale Beachtung und hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass Bremen bei der Impfquote vorne liegt.