Welchen Beitrag leisten sie zur Bewältigung der Krise und wie muss sich die Gesundheitswirtschaft weiterentwickeln, um künftig besser gewappnet zu sein?
Dr. Dorothea Dreizehnter, Vorsitzende der Geschäftsführung, Gesundheit Nord Klinikverbund Bremen, nimmt Stellung.
Welchen Beitrag leistet Ihr Haus/Ihre Organisation zur Bewältigung der Covid-19-Krise?
Der Klinikverbund Gesundheit Nord leistet mit seinen vier Häusern einen großen Teil der Versorgung Covid-Erkrankter in Bremen. Schon im Frühjahr haben wir innerhalb kürzester Zeit Test-Ambulanzen und stationäre Versorgungsstrukturen für Corona-Patienten geschaffen. Heute betreiben wir außerdem die Test-Ambulanz in der Messehalle. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind einer hohen Belastung ausgesetzt, und wir sind dankbar, dass die Zusammenarbeit aller in dieser Krise so hervorragend funktioniert. Aktuell (9.11.2020) behandeln wir im Klinikverbund rund 140 Patienten mit einer Coronavirus-Infektion oder dem Verdacht auf eine solche Infektion, davon rund 20 auf unseren Intensivstationen.
Wie muss sich die Gesundheitswirtschaft weiterentwickeln, um für pandemische Krisen gewappnet zu sein?
Wir dürfen nicht vergessen, dass Deutschland eines der besten Gesundheitssysteme der Welt hat. Das hat sich auch in der aktuellen Krise gezeigt. Natürlich gab es Probleme, die gelöst werden mussten – so wie der Mangel an Schutzkleidung, der uns im Frühjahr zu schaffen gemacht hat. Aber grundsätzlich hat das System bisher funktioniert. Ein solches Pandemiegeschehen kann man nicht in allen Einzelheiten vorweg planen. Wir alle lernen ja immer noch jeden Tag dazu. Was uns Sorge bereitet, ist der Fachkräftemangel. Dort gilt es in der Gesundheitswirtschaft anzusetzen. Jedes Krankenhaus in Deutschland ist auf der Suche nach Pflegekräften, und es ist dringend geboten, den Pflegeberuf wieder attraktiver zu machen, um die Versorgung der Patienten auch in Zukunft sicherstellen zu können.