Azubi im Porträt: Buchhändlerin Carlotta Jenniges

Frau Jenniges, warum haben Sie sich für eine Ausbildung zur Buchhändlerin entschieden?

Weil ich Bücher liebe, weil ich gerne mit Menschen zu tun habe und weil mir der abwechslungsreiche Berufsalltag total gut gefällt. Es ist eine bunte Mischung aus Kundenkontakt, Gesprächen über Bücher, Bürotätigkeiten, Internetpräsentation und Buchführung.

Haben Sie vorher studiert?

Ja, ich habe drei Studiengänge angefangen und sie alle abgebrochen. Germanistik und Philosophie, Informatik und soziale Arbeit. Irgendwann wurde mir dann bewusst, dass die Summe aus dem, was ich vorher gemacht habe, der Beruf der Buchhändlerin ist. Dann machte ich mich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz!

Wie haben Sie den gefunden?

Ich habe einfach alle kleine Buchhandlungen in Bremen zu Fuß und mit dem Fahrrad abgeklappert und gefragt, ob sie ausbilden. Und dann stand ich hier im Buchladen und habe die Antwort bekommen, dass sie noch gar nicht ausbilden können – dass sie das aber interessant finden und dass ich in einem Monat wiederkommen sollte. Das habe ich gemacht, dann war ich zum Probearbeiten da. Mit dem Ergebnis, dass sie es sich vorstellen konnten, und dass sie jetzt ihre Ausbildungslizenz machen würden. Und dann hat es geklappt!

Wenn ich in die Buchhandlung komme, würden Sie mich dann schon kompetent beraten?

Ich bin ja erst einige Wochen dabei, aber generell kommt es hier oft vor. Die Zeit wird kommen, in der ich genau weiß, was wir in unseren Regalen stehen haben und alles entsprechend empfehlen kann. Meine Kolleginnen machen das schon ganz wunderbar. Ich höre immer aufmerksam zu!

Warum sollten die Menschen viel lesen?

Weil Lesen bildet, Lesen ablenkt, Lesen Rat gibt. Weil es helfen kann, einen in andere Welten zu entführen, Abenteuer zu erleben, sich verstanden und verbunden zu fühlen – und weil es Spaß macht!

Haben Sie einen aktuellen Lesetipp für uns – ein Buch, das vielleicht wenig bekannt ist, von dem Sie aber sagen, das ist absolut toll?

Oh, da gibt es so viele. Ich persönlich finde „Just Kids“ von Patti Smith ganz großartig – weil das eine unglaublich schöne, emotionale, unkitschige Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft ist. Und weil sie auch noch so passiert ist. Sehr empfehlenswert finde ich auch „Und Nietzsche weinte“ von Irvin D. Yalom.

Wie sieht denn Ihr Plan aus? Was kommt nach der Ausbildung, wie geht es weiter?

Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass ich einfach hierbleibe. Das wäre auf jeden Fall sehr schön!