Vom Semesterprojekt zum Start-up: Sechs Studenten der Uni Bremen haben das Online-Portal Förderfrage entwickelt
Zu aufwändig, zu kompliziert und lohnt sich das überhaupt? In Deutschland gibt es viele Förderangebote für Gründungen, Investitionen oder Digitalisierung, aber nicht immer werden die Fördertöpfe ausgeschöpft. Gerade KMU scheinen den Aufwand zu scheuen, sich zu informieren und den Antrag auszufüllen. Genau da setzt das Team von Förderfrage an.
Die Idee für das Portal war ursprünglich ein Semesterprojekt: Im Wintersemester 2020 hatten sechs BWL-Studenten den Masterkurs Entrepreneurship an der Uni Bremen belegt. Im Freundes- und Bekanntenkreis tauchte das Thema Förderungen auf – und so entstand die Idee, ein Förderportal zu entwickeln. „Wir wollen etwas Innovatives machen, für das es einen echten Bedarf gibt“, sagt Torge Oosterbeek vom Förderfrage-Team. „Datenbanken und Telefonnummern gab es schon, aber eben kein Online-Tool, bei dem man seine Daten eingeben und erkennen kann, welche Förderung passt, welche Unterlagen man braucht und wie man den Antrag ausfüllt.“
Für ihr Uni-Projekt brauchten die Studenten eigentlich nur das Konzept und einen Dummy – aber da sie während der Corona-Pandemie so viel Zeit hatten, haben sie ihr Projekt einfach gleich umgesetzt. „Wir haben Interviews mit KMU geführt und ihnen unsere Software zum Testen gegeben“, erzählt Raphael Heimel, der sich um die Software-Entwicklung kümmert. Im Sommer 2021 war das Tool startklar und das Förderfrage-Team gründete die Innovey GmbH. „Wir kannten uns ja nur online – bevor es zum Notar ging, haben wir uns dann doch noch einmal persönlich getroffen.“
Über einen LinkedIn-Eintrag wurde die Sparkasse Bremen auf das Gründerteam aufmerksam und holte sie in ihr Accelerator-Programm für Start-ups. „Das war unser Glück, denn schnell zeigte sich, dass das Förderportal auch für die Sparkasse selbst interessant ist“, sagt Jannis Frank. Und so entstand das Geschäftsmodell von Förderfrage: Sie verkaufen ihr Tool an Sparkassen, Förderbanken oder andere Institutionen, deren Kunden es kostenlos nutzen können. „Wir pflegen das Tool und haben es Anfang des Jahres noch mal weiter entwickelt“, sagt Raphael Heimel. Ihr neues KI-Förderportal bietet eine benutzerfreundliche Plattform, die Unternehmen dabei unterstützt, alle Fragen rund um Fördermittel direkt aus den Richtlinien zu beantworten.
Bild oben:
Jannis Frank, Raphael Heimel, und Torge Oosterbeek (v.l.).