Wenn es Probleme rund um das Thema Ausbildung gibt, steht die Jugendberufsagentur (JBA) als Ansprechpartnerin bereit: Das ist eine der Kernbotschaften, die JBA-Repräsentantin Carola Brunotte den Unternehmen im Land Bremen vermitteln möchte. Zwei wichtige Angebote zur Förderung Jugendlicher, die eine besondere Unterstützung benötigen, sind die Assistierte Ausbildung und die Aufsuchende Beratung.
Die Assistierte Ausbildung (AsA), früher „ausbildungsbegleitende Hilfen“, richtet sich an junge Menschen, die bereits eine Ausbildung begonnen haben – dabei aber Gefahr laufen, sie nicht erfolgreich zum Abschluss zu bringen. „Anspruch auf AsA haben alle Auszubildenden, die ohne Unterstützung ihre Ausbildung vielleicht nicht schaffen würden“, erläutert Carola Brunotte, Repräsentantin der Jugendberufsagentur. Dabei ist es egal, ob es um schlechte Noten in der Berufsschule, Konflikte im Betrieb, familiäre Probleme oder zum Beispiel eine Schuldenproblematik geht: Dank unterschiedlicher Werkzeuge stellt das Programm individuelle Hilfe zur Verfügung.
Bei Bedarf erhalten die Auszubildenden Stützunterricht zum Abbau von Sprach- und Bildungsdefiziten und bekommen fachtheoretische Fertigkeiten vermittelt. Zur Stabilisierung der Berufsausbildung können neben Betriebsbesuchen durch die zuständige Bezugsperson des AsA-Trägers auch sozialpädagogische Fachkräfte hinzugezogen werden. Der Betrieb erhält auf Wunsch Hilfestellungen bei der Organisation und Durchführung der Ausbildung sowie Begleitung im Betriebsalltag. „Wichtig ist, dass nur der oder die Auszubildende den Antrag auf AsA stellen kann“, macht Brunotte deutlich. „Die Betriebe können die Informationen dazu weitergeben, aber funktionieren kann das Ganze letztlich nur, wenn der Jugendliche die Unterstützung auch annehmen will.“
Der Einstieg ist jederzeit möglich, auch schon im Vorfeld der Ausbildung während einer Einstiegsqualifizierung. „Manche nehmen das Angebot während der gesamten Ausbildungszeit in Anspruch“, erläutert Brunotte. „Andere sind nur für wenige Wochen dabei – zum Beispiel, wenn sie Prüfungsangst haben und gezielte Hilfe bei der Prüfungsvorbereitung brauchen.“ Die JBA-Repräsentantin ist überzeugt: Es ließen sich deutlich mehr Ausbildungsabbrüche verhindern, wenn die Assistierte Ausbildung in den Betrieben und bei ihren Auszubildenden bekannter wäre. „Das ist ein gutes Instrument, das schon vielen geholfen hat“, betont sie.
Unterstützung schon auf dem Weg in die Ausbildung
Eine andere Zielgruppe hat die Aufsuchende Beratung: Sie richtet sich an junge Erwachsene bis zu einem Alter von 25 Jahren, die üblicherweise nicht mehr schulpflichtig sind und die bezüglich ihres Weges von der Schule in die Ausbildung und den Beruf Unterstützungsbedarf haben. Das zuständige Beratungsteam der JBA geht gezielt auf diejenigen zu, die noch nicht (oder nicht mehr) an einem der regulären Beratungs- und Unterstützungssysteme teilnehmen oder die gefährdet sind, aus deren Strukturen herauszufallen. Im Fokus steht auch hier die individuelle Unterstützung, die unter anderem eine Stabilisierung der persönlichen Lebenslage sowie die Klärung beruflicher Perspektiven und Ziele umfasst.
Seit 2017 gibt es in Bremen außerdem die Aufsuchende Beratung für junge Geflüchtete, die seit Dezember letztes Jahres auch in Bremerhaven mit einer Stelle besetzt ist. Das Team der JBA tauscht sich mit Schulen und Übergangswohnheimen aus und begleitet Geflüchtete zwischen 15 und 25 Jahren – unabhängig davon, ob sie schulpflichtig sind oder nicht, wie gut ihre Deutschkenntnisse sind und welchen Aufenthaltsstatus sie haben. Im Fokus des Beratungsangebots stehen Informationen rund um die berufliche Orientierung sowie die Unterstützung auf dem Weg in eine Einstiegsqualifizierung oder Ausbildung. Auch bei der Suche nach Sprachkursen oder anderen Angeboten erhalten die jungen Menschen gezielte Hilfe.
Kontakte
Assistierte Ausbildung:
Katja Blank, Telefon 0421/178-2512
Sascha Schweitzer, Telefon 0421/178-1176, Mail: Bremen.Team-151@arbeitsagentur.de
Aufsuchende Beratung:
Heyo Hinrichs und Anja Mayer-Noack, Telefon 0421/361-12128 (Bremen Mitte) und 0421/361-16129 (Bremen Nord)
Daniel Lüdemann und Imke Rehnelt-Buga, Telefon 0471/391987-47/-41 (Bremerhaven)
Aufsuchende Beratung für junge Geflüchtete:
Bremen: Ramona Fischer, Telefon 0421/361-24176, Mail: ramona.fischer@drk-bremen.de
Bremerhaven: Lara Schaake, Telefon 0471/391987-48, Mail: lara.schaake@magistrat.bremerhaven.de
Ausbildungsberatung der Handelskammer Bremen
Auch die Ausbildungsberaterinnen und -berater der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven stehen Jugendlichen und Unternehmen gerne für die Beantwortung ihrer Fragen und für die Vermittlung der passenden Kontakte zur Verfügung:
Tel.: 0421 3637-320
Mail: ausbildung@handelskammer-bremen.de