50 Jahre Deutsches Schifffahrtsmuseum: Ausstellungen in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1975 ist das Forschungsmuseum ein zentraler Ort der Forschung, Sammlung und Vermittlung maritimer Welten.

„Zentral und doch oft nicht wahrgenommen: So stellt sich die Schifffahrt in unserem Alltag dar“, betont Prof. Ruth Schilling, Direktorin des DSM. „Wir wollen das ändern. Schiffe und ihre Geschichten verbinden uns über Kontinente hinweg – wirtschaftlich, politisch, sozial und kulturell.“

Am 5. September würdigten Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft die Leistungen des DSM im Rahmen eines Festakts. Zeitgleich eröffneten sie die Sonderausstellung „Große Geschichten – Kleine Schiffe“. Die Ausstellung soll einen Ausblick liefern, was zukünftig im DSM und im Scharoun-Bau passieren soll.

Das Besondere: Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung entstanden. Über 1200 Personen beteiligten sich an einer Auswahlentscheidung zu den ausgestellten Schiffsmodellen. Dieser partizipatorische Ansatz soll für die weitere Entwicklung des Hauses ausschlaggebend werden. Dabei geht es auch um die Frage, was heute gesammelt werden soll, damit auch in 50 Jahren noch sichtbar bleibt, wie Schiffe unsere Welt geprägt und verändert haben.

Fragen zur Bedeutung der Schifffahrt

Die geplante Dauerausstellung im Scharoun-Bau soll die Schifffahrt in ihren vielen Dimensionen präsentieren. Themenschwerpunkte sind Migration und Passagierschifffahrt, Handels- und Militärschifffahrt, Seenotrettung, Havarien sowie Seezeichen und Navigation. „Unser Ziel ist es, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch kommende Generationen maritime Geschichte erforschen, erleben und aktiv mitgestalten können“, erklärt Matthias Templin, kaufmännischer Geschäftsführer des DSM.

Rund 60.000 Objekte und über 500.000 Archivalien bilden die Grundlage für neue Fragen an die Bedeutung der Schifffahrt. Dabei geht es nicht allein um Technik, sondern um Geschichten von Handel und Krieg, von Arbeit und Freizeit sowie um globale Verflechtungen, die das Leben bis heute prägen.

Bild oben:
Matthias Templin, kaufmännischer Geschäftsführer, und Prof. Ruth Schilling, geschäftsführende Direktorin des DSM, in der Schiffswelten-Ausstellung.
Foto: DSM