Massenspektrometrie ist ein unverzichtbares Werkzeug für die Analyse von Molekülen. Um die Verarbeitung der dabei entstehenden Datenfluten zu erleichtern, bringt das Start-up Mzio jetzt eine herstellerunabhängige Software auf den Markt.
Ob in der Wissenschaft, in der Lebensmittelanalyse, in der Pharmazie oder in Dopinglaboren: Massenspektrometer kommen überall da zum Einsatz, wo die chemische Zusammensetzung komplexer Proben zu entschlüsseln ist. Zu den schwierigsten Schritten in der chemischen Analyse gehörten bisher die Verarbeitung und der Vergleich der vielfältigen Daten, die dabei entstehen. Mit der Software „Mzmine“ präsentiert das Bremer Start-up Mzio GmbH nun Kunden aus der Industrie eine Lösung, die sich in der wissenschaftlichen Welt längst etabliert hat.
„Labore setzen oft Geräte verschiedener Hersteller ein, da diese jeweils für spezifische Anwendungen optimiert sind“, erläutert Mzio-Mitgründer und CEO Ansgar Korf. Jeder Hersteller habe wiederum eigene gerätespezifische Softwarelösungen zur Daten-Auswertung entwickelt, was die Zusammenführung und Interpretation der Mess-Ergebnisse deutlich erschwere. „Unsere Software zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich für alle Gerätehersteller einsetzen lässt“, sagt er. In erster Linie gehe es darum, die Datenauswertung zu beschleunigen und zu vereinfachen.
Grundlage für die kommerzielle Version „Mzmine Pro“ ist eine Open-Source-Software, die internationale Wissenschaftler schon vor rund 20 Jahren eingeführt und seither stetig weiterentwickelt haben. Sie ist unter anderem durch die Verwendung moderner Machine-Learning-Algorithmen zuletzt deutlich leistungsfähiger geworden und soll für den akademischen Bereich weiterhin kostenlos verfügbar bleiben. „Uns war schon lange klar, dass es auch in der Industrie einen großen Bedarf für ein solches Produkt gibt“, berichtet Korf. Das steht nun wenige Monate nach der offiziellen Unternehmensgründung als „Software as a Service“-Modell (SaaS) zur Verfügung und beinhaltet auch einen stetigen Support durch das Mzio-Team. Für die Weiterentwicklung kann das Start-up auf eine Förderung in Höhe von 150.000 Euro durch das Bremer Programm „BRE-Up“ zurückgreifen.
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Das Gründungsteam von Mzio: Tomas Pluskal, Robin Schmid, Ansgar Korf, Steffen Heuckeroth und Ludger Rothues (v.l.).
Foto: Mzio